Der WDR ehrt den Kult-Filmemacher Klaus Lemke zu seinem Achtzigsten mit einer TV-Premiere und einer kleinen Werkschau.
Seit über 50 Jahren wirbelt Klaus Lemke den deutschen Film durcheinander, holt Laiendarsteller vor die Kamera, verzichtet auf ausgearbeitete Drehbücher und hat sich den Ruf erworben, der eigensinnigste deutsche Filmemacher zu sein (er selbst nennt sich der „anti-intellektuellste“). Am 13. Oktober 2020 wurde er 80 Jahre alt.
Der Westdeutsche Rundfunk ehrt ihn heute Nacht mit einer Fernsehpremiere und einer Auswahl seiner Arbeiten im WDR Fernsehen. Die kleine Werkschau beginnt um 23.30 Uhr mit „Ein Callgirl für Geister“. Lemkes jüngster Film, der im vergangenen August Kinopremiere feierte, ist zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen. Im Mittelpunkt der Low-Budget-Komödie: eine tödliche Blondine, die ihre hoffnungslos verliebten Opfer im Kanal von Venedig entsorgt – zuerst einen Schriftsteller, dann einen Schönling. Und schließlich sogar einen italienischen Kommissar.
Im Anschluss zeigt das WDR Fernsehen die älteren Filmschätzchen „Die Sweethearts“, „Amore“, „Der Allerletzte“ und „Träum weiter, Julia!“.
„Die Sweethearts“ aus dem Jahr 1977 erzählt die Geschichte von vier Mädchen, die es den Männern, insbesondere aber auch sich selbst zeigen wollen und deshalb eine Band gründen. Die Lemke-Entdeckung Cleo Kretschmer ist in „Die Sweethearts“ ebenso zu sehen wie in „Amore“: In der Filmkomödie aus dem Jahr 1978, für die Lemke 1979 den Adolf-Grimme-Preis in Silber erhielt, spielt sie Maria, ein eher unscheinbares Mädchen auf Rachefeldzug gegen den attraktiven Casanova Pietro.
Man sieht sich immer zweimal im Leben – oder noch öfter. Das jedenfalls gilt für Cleo und Thomas in „Der Allerletzte“ aus dem Jahr 1979 (mit Cleo Kretschmer als hinreißend zickige Cleo). Bei dem Versuch, ihren Träumen und ihrem Leben in München zu folgen, trifft das ungleiche Paar immer wieder in der Discotheken-Szene aufeinander. Ortswechsel Hamburg – die Komödie „Träum weiter, Julia!“ (2005) handelt von dem Frauenhelden Timo und dem heldenhaften Versuch Julias, ihn für sich zu gewinnen.
Die fünf ausgewählten Filme auch in der WDR-Mediathek zu sehen.
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- df-callgirl-fuer-geister: ARD-Foto