Hockey-EM: Kritik vom Deutschen Hockey-Bund an Ausstrahlungsstrategien von ARD und ZDF

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Hockey
© WORLDSPORTPICS / Frank Uijlenbroek / ARD / ZDF

Der DHB ist mit der Resonanz der Zuschauer bei der EM zufrieden. Doch mit der Entscheidung von ARD und ZDF bezüglich der TV-Übertragungen zeigt man sich wenig erfreut.

Mit dem Zuschauerzuspruch für die am Freitag beginnenden Hockey der Damen und Herren in Mönchengladbach (18. bis 27. August) sind die Ausrichter zufrieden. „Es sind noch nie so viele Tickets im Vorverkauf weggegangen. Samstag, Sonntag und Montag sind nahezu ausverkauft, auch am Finalwochenende sieht es gut aus“, sagte Martin Schultze, Sportdirektor des Deutschen Hockey-Bundes. „Von daher ist sichergestellt, dass wir mit einer schwarzen Null herausgehen. Das ist für uns schon mal extrem wichtig“, erklärte Schultze am Dienstag. Der Hockeypark fasst etwa 9500 Besucher. Während der EM finden zudem fünf Live-Konzerte an Abenden nach den Spielen statt.

DHB kritisiert Präsenz in öffentlich-rechtlichen Sendern

Weniger erfreut ist der DHB-Sportdirektor über die Präsenz bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. ARD und ZDF zeigen das Turnier in ihren Streamingdiensten, lediglich bei deutscher Beteiligung werden die beiden Endspiele live im TV übertragen. „Natürlich haben wir uns mehr gewünscht und auch sehr viel mehr erwartet. Das ist ja schon ein Fortschritt, wenn ich daran denke, dass bei der Herren-WM im Januar nicht ein einziges Spiel gezeigt wurde, noch nicht einmal Halbfinale oder Finale. Das war eigentlich ein Skandal. Von daher ist es ein Fortschritt, aber wir sind damit weder zufrieden noch glücklich“, erklärte Schultze.

Forderung nach mehr Vielfalt

Er habe wenig Verständnis dafür, dass man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern nicht mehr Vielfalt zeige. „Wir hatten bis zuletzt noch versucht, wenigstens die Halbfinalspiele im WDR unterzubringen, aber das ist bisher negativ. Aber für uns ist das wichtig. Wir müssen da die nächsten Schritte gehen, nur darüber können wir unsere Sportart entwickeln“, sagte Schultze. Auch bei den Sportlern stößt diese Entscheidung auf Unverständnis. „Im Fußball werden bei einer WM Spiele wie Trinidad/Tobago gegen die Philippinen in der ARD oder im ZDF übertragen. Nach unserem Erfolg bei der WM nun bei der Heim-EM nur die Finals zu zeigen, ist schon wieder ein Schlag ins Gesicht für uns Sportler“, sagte Nationalspieler Timur Oruz.

Stellungnahme der Sender steht aus

Zu der aktuellen Kritik gab es auf Anfrage der DPA von ARD und ZDF zunächst keine Stellungnahme. Von der EM werden die Partien der deutschen Nationalmannschaften in der Vorrunde und in einem möglichen Halbfinale im Livestream auf sportschau.de und sportstudio.de sowie in den Mediatheken von ARD und ZDF gezeigt. Sollten die deutschen Teams die Finalspiele erreichen, gibt es diese live im TV-Programm von ARD und ZDF zu sehen, hatten die beiden Sender Ende Juli mitgeteilt.

Bildquelle:

  • df-hockey-damen: ARD
13 Kommentare im Forum
  1. Auf den Punkt gebracht und vergessen, dass auch 0815 Freundschaftspiele im Fußball im linearen TV selbstverständlich übertragen werden. Mit den ca. (gesparten) 100 Millionen Euro pro Jahr für eine entsorgte Sportschau ab 2025, könnte die Vielfalt an Sport und olympischen Diziplinen (meinetwegen auch Breakdance :cool gestärkt werden.
  2. Wieder mal traurig von den ÖR. Die Leichtathletik wird doch auch episch übertragen. Und im Hockey ist Deutschland in den letzten Jahren erfolgreicher wie in der Leichtathletik. Einerseits laufen bei den ÖR (zumindest im SWR) Berichte, wo erzählt wird, dass sich in Deutschland die Kinder zu wenig bewegen. Statt aber dagegen was zu tun, das Interesse an Sport zu wecken, durch Übertragungen, verweigert man das wieder. Keine Hockey-WM, keine Schwimm-WM (wo immer weniger Kinder schwimmen können). Gut die Schwimm WM kam. Versteckt. Im Stream. Damit scheint ja der Auftrag erfüllt zu sein. Wie im Artikel angesprochen. Hauptsache die Frauen Fußball WM wird mit so tollen Spielen wie England-China im deutschen ÖR TV übertragen.
  3. Ich denke das Hockey schlicht nicht des selben Unterhaltungswert hat wie Fussball oder auch Leichtathletik. Das war beim Handball auch zu beobachten und das ist quasi ne Mischung als Basketball und Fussball. Stand damals mit Radio im Ohr auf nem großen und vollen Bahnhof als die Handballer WM wurden. Da brüllte sich der Kommentator einen ab und keinen hats irgendwie tangiert.
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