TV-Moderator Oliver Welke, der in seinem Satireformat „heute-show“ regelmäßig über Politiker und ihre Skandale herzieht, ist heute zynischer denn je. Vom neuen Bundespräsidenten erhofft er sich viel Material für seine Show.
Drei Jahre moderiert Welke beim ZDF die „heute show“ und betrachtet die Politik inzwischen „zynischer“ als früher, sagte er in einem Interview mit dem „Spiege“ (kommende Ausgabe). Zwar freue er sich als Satiriker über Skandale wie die um Guttenberg und Wullf, als Privatmann fände er es jedoch „beängstigend“.
Die Politik nehme das erfolgreiche Comedy-Format inzwischen ernst. Alle Politiker seien „super vorsichtig geworden“, so Welke. Besonders dünnhäutig sei SPD-Chef Gabriel. „Sigmar Gabriel hat uns nicht so richtig lieb.“ Der FDP-Vorsitzende Rösler traue sich nicht als Gast in die Sendung. „Nein, der will nicht, wir haben ihn ja mehrfach gefragt.“ Dabei sei aus Sicht des Satirikers „ein Dank an die FDP fällig“. Welke weiter: „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, damit sie nicht aus dem Bundestag fliegt. Schon wegen Rainer Brüderle.“
Von Bundespräsident Gauck erhofft sich Welke „noch viel Spaß, weil er in der Tat Worte nicht so abwägt“. – „Wir wollen ihn ja nicht gleich zum Start schlechtmachen. Aber eitel ist er. Also, der findet sich schon nicht schlecht, der findet sich sogar ziemlich geil.“ Ein besonderes Problem für die Satire-Sendung sei die Kanzlerin. „An ihr tropfen wir genauso ab wie die seriösen Journalisten. Sie ist die Negation der Emotion. Abgesehen von ihrem Gesicht, das manchmal eigene Wege geht, ist es wahnsinnig schwer, von ihr eine authentische Reaktion zu kriegen.“[rh]
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