Flucht aus der DDR, Umweltsünden und Sturm auf die Stasi-Zentrale: Die neue dreiteilige Reihe „Wendezeit“ feiert heute Abend Premiere in ZDFinfo.
Die neue dreiteilige Reihe „Wendezeit“ bietet informative Rückblicke in die Jahre 1989 und 1990 sowie Einblicke in den Alltag der DDR. Heute Abend ist die Dokureihe erstmals im TV bei ZDFinfo zu sehen. Darin geht es unter anderem um die Flucht tausender DDR-Bürgerinnen und -Bürger aus dem Arbeiter- und Bauernstaat. Aber auch der Sturm auf die Berliner Stasi-Zentrale sowie die Umweltverschmutzung in den Industriegebieten der DDR werden thematisiert.
Flucht in die Freiheit
Prag, 2019: Dort startet die erste Folge „Wendezeit – Flucht in die Freiheit“. Denn die deutsche Botschaft hatte dort zum „Fest der Freiheit“ eingeladen. Der Anlass: 30 Jahre zuvor war das Palais Lobkowitz, der Sitz der deutschen Botschaft in Prag, Ziel tausender DDR-Flüchtlinge.
Ganze 6.000 ehemalige Zufluchtssuchende folgten 2019 der Einladung nach Prag, um sich gemeinsam daran zu erinnern, wie sie im September 1989 in die Botschaft drängten – für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation mit historischem Happy End. Die Menschen harrten wochenlang in der überfüllten Botschaft aus – mit dem einem Wunsch: Ausreise in den Westen.
Als dann am 30. September 1989 Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf den Balkon der Botschaft trat, ging alles plötzlich ganz schnell. Die Dokumentation schildert, wie die Beteiligten diese Schicksalstage erlebten.
Sturm auf die Stasi-Zentrale
Wie sich Weltgeschichte vor der Haustür abspielen kann, erfuhren am 15. Januar 1990 die Demonstranten, die die Berliner Stasi-Zentrale stürmten. Hinter den Mauern blickten die Bürgerinnen und Bürger in die Abgründe eines monströsen Überwachungsapparats.
Folge zwei „Wendezeit – Sturm auf die Stasi-Zentrale“ schildert ab 21 Uhr, welche bizarre Parallelwelt sich der Bevölkerung öffnete: kilometerweite Akten, Abhörtechnik, Geruchsproben von Oppositionellen.
Umweltsünden
Doch mit der Wende kamen nicht nur Stasi-Akten zum Vorschein, sondern auch das Ausmaß der Umweltverschmutzung in den Industriegebieten der DDR. Folge drei von „Wendezeit – Umweltsünden der DDR“, ebenfalls von Ute Wiedemeyer, beleuchtet ab 21.45 Uhr, wie die Industrie im Arbeiter- und Bauernstaat jahrzehntelang ohne Rücksicht auf die Umwelt produzierte und das Regime Folgen der Verschmutzung vertuschte.
Als dann nach der Wende viele veraltete Industrieanlagen geschlossen wurden, tat das der Umwelt gut – doch der Arbeitsplatzverlust für die Menschen, die in den Industriebetrieben der DDR tätig waren, zerstörte außerdem die gesellschaftlichen Strukturen.
Die dreiteilige Reihe „Wendezeit“ läuft heute, am Donnerstag, 18. Februar, von 20.15 bis 22.30 erstmals in ZDFinfo. Außerdem stehen alle drei Dokuteile bereits in der ZDFmediathek zur Verfügung. ZDFinfo sendet den Dreiteiler zudem erneut am Dienstag, 23. Februar, von 13.30 bis 15.45 Uhr.
Bildquelle:
- wendezeitzdf: ZDF/Josef Ptacek