Die zwölfte Staffel der beliebten Tanzshow „Let’s Dance“ bot von Weltklasse-Paartanz bis Bodycomedy wieder einmal das ganze Spektrum der rhythmischen Körperertüchtigung. Und dazwischen machten sich 14 Prominente mal mehr, mal weniger beliebt.
Denkt man in einigen Jahren an die nun zu Ende gehende „Let’s Dance“-Staffel zurück, dann ist fraglich, ob einem als erstes der Gewinner in den Kopf schießt – oder die Premieren, die das Format in seinem zwölften Jahr feiern durfte. Nicht nur tanzte in dieser Ausgabe der beliebtesten Tanzshow Deutschlands das erste Mal eine weibliche Kandidatin mit einer Frau. Auch Schauspieler und Kunstkämpfer Benjamin Piwko gab ein Debüt: Er ist der erste Gehörlose unter den Teilnehmern in der Geschichte von „Let’s Dance“. Das Finale der Show zeigt RTL heute um 20.15 Uhr.
Dass sich ausgerechnet eine Tanzshow bei RTL als Vorbild in Sachen Diversität erweist, ohne dass dabei jemals das Vorführen ebenjener im Mittelpunkt stehen würde, ist bemerkenswert. Manche anderen Formate des in Köln ansässigen Privatsenders haben manchmal eine gehässige Komponente, für „Let’s Dance“ gilt das seit jeher ausdrücklich nicht.
Das merkt man nicht nur bei den Kandidaten, die sich auch in Staffel zwölf ausgewogen aus A- und B-Prominenz sowie hauseigenen Starlets zusammensetzen, sondern auch an der Art und Weise, wie Einspieler und Hintergrundbeiträge gedreht, geschnitten und vertont werden. Emotionen ja, Gefühlsduselei nein – mit diesem Credo fahren die Verantwortlichen auch in Staffel zwölf gut und schaffen eine solche Nähe zu den Kandidaten, dass sich „Let’s Dance“ in den vergangenen Jahren für so einige Kandidaten als später Karriereboost entwickelt hat.
Unter den strengen Augen der Jury aus Tanzjuror Joachim Llambi, Tänzerin Motsi Mabuse sowie Choreograph und Model Jorge González traten 2019 an: Designerin Barbara Becker, „Dschungelcamp“-Teilnehmerin Evelyn Burdecki, Comedian Özcan Coşar, die frühere „Let’s Dance“-Moderatorin Nazan Eckes, Sängerin Ella Endlich, „GZSZ“-Star Ulrike Frank und Schauspieler Jan Hartmann, der seine Karriere ebenfalls in der Daily Soap begonnen hat.
Außerdem: Handballer Pascal Hens, Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt, „Die immer lacht“-Interpretin Kerstin Ott, Comedian und Moderator Oliver Pocher, Modedesigner Thomas Rath, Popstar Lukas Rieger und Benjamin Piwko, der es ins Finale geschafft hat – und zumindest den Reaktionen im Studio nach als haushoher Favorit gilt.
Neben Piwko stehen auch Ella Endlich und Pascal Hens in der Endauswahl der zwölften „Let’s Dance“-Staffel. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 28,25 Punkten pro Tanz (zur Veranschaulichung: Die Höchstwertung für einen Tanz liegt bei 30 Punkten) ist Ella Endlich eine der stärksten Teilnehmerinnen, die es jemals in ein „Let’s Dance“-Finale geschafft haben. Dass die gebürtig aus Weimar stammende Kandidatin eine Musicalausbildung absolviert hat, brachte ihr aufgrund ihres offensichtlichen Vorteils nicht nur Sympathien ein.
Auch den Maßstab für die anderen Kandidaten setzte sie entsprechend hoch. Aus rein qualitativer Sicht können ihre Konkurrenten Pascal Hens (Durchschnittswert: 25,56 Punkte) und Benjamin Piwko (22,44 Punkte) nicht mit ihr mithalten. Doch bei „Let’s Dance“ zählten noch nie ausschließlich die Leistungen der Tänzerinnen und Tänzer, sondern immer auch die Persönlichkeiten der Menschen dahinter.
Mit knapp vier Millionen Zuschauern für die Halbfinalfolge am 7. Juni gehört „Let’s Dance“ zu den letzten großen (Freitag-)Abendunterhaltungsshows im deutschen Fernsehen. Wenn sich die Redaktion des Formats auch in den nächsten Jahren an ihr Erfolgsrezept hält, dann dürfte das auch noch einige Staffeln so weitergehen.
Mit der Verpflichtung von Chefjuror Joachim Llambi – der seit der ersten Staffel mit an Bord ist – und Moderator Daniel Hartwich (seit Staffel drei) setzen die Macher in gewisser Hinsicht auf Konstanz. Auch am Sendungskonzept selbst wurde in den zwölf Jahren nur marginal geschraubt. Im Anschluss an das Finale am Freitag geht es mit einigen Kandidaten der vergangenen Staffeln übrigens auf große Deutschlandtour. [Antje Wessels]
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