Der Ball rollt, der „Tatort“ wiederholt – einen neuen Krimi können am Sonntagabend vor allem die Fußballer liefern. Während es für die Fußball-Nationalmannschaft zur EM-Quali nach Amsterdam geht, geht es für die „Tatort“-Fans zurück.
Die deutsche Fußball-Nationmalmannschaft tritt auf RTL zur EM-Qualifikation an – der Sonntags-„Tatort“ im Ersten zu einer Wiederholung. Wenn sich das Jogi-Löw-Team gegen die Niederländer behaupten muss, zeigt die ARD-Reihe statt eines neuen Falls noch einmal die Münchner Kommissare Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in einer handfesten Beziehungskrise. Um den Fußball-Fans unter den Anhängern des „Tatorts“ die Entscheidung zu ersparen, habe man sich für eine Wiederholung entschieden, sagte ein ARD-Sprecher. Neue Krimikost gibt es eine Woche später aus Köln.
Wer sich die Episode „Der Tod ist unser ganzes Leben“ am Sonntagabend (24. März/20.15 Uhr) neu oder noch mal anschauen will, sollte sich auch den Freitagabend (22. März/22 Uhr) vormerken: Dann wiederholt das Erste den ersten Film zu diesem Fall. Mit der Folge „Die Wahrheit“, die im Oktober 2016 lief, fing das Ganze an: Als die Münchner Episode über einen Zufallsmord an einem Familienvater damit endete, dass Batic und Leitmayr die Suche nach dem Mörder frustriert und ergebnislos aufgaben, war das ein kleiner Skandal in der deutschen Krimi-Welt. Ein halbes Fernsehjahr verging, bis der mysteriöse Mord doch noch aufgeklärt wurde.
In dem Film „Der Tod ist unser Leben“ steht die Festnahme des Mörders Thomas Barthold (Gerhard Liebmann) ziemlich am Anfang. Er wird erwischt, weil er sich kurz nach einem zweiten Mordversuch von einer Überwachungskamera hat filmen lassen. Seine zwei Opfer (beide Familienväter) suchte er willkürlich aus. Er hat sie schlicht ausgezählt. Leitmayr und Batic nehmen ihn fest – doch damit fängt das Drama erst an.
Denn bei der Überführung des Angeklagten aus der Untersuchungshaft zu seinem Prozess geht alles schief, was schiefgehen kann. Zum Schluss sind noch viel mehr Todesopfer zu beklagen, Batic liegt schwer verletzt im Krankenhaus – und Leitmayr versucht, herauszufinden, was genau passiert ist und warum Batic ihm nicht immer die Wahrheit gesagt hat. Der Film arbeitet vor allem mit Rückblenden. „Plötzlich wackelt alles, und man weiß nicht mehr, was man glauben soll.“
Das alles führt zu einer handfesten Beziehungskrise zwischen den beiden Ermittlern, die zu den dienstältesten im „Tatort“-Universum gehören. „Was kommt denn jetzt noch?“, heißt es in einer zentralen Szene des Films, in der Leitmayr versucht, die Wahrheit aus seinem Kollegen herauszubekommen. „Keine Frau, kein Leben, nur Leichen. Der Tod ist unser ganzes Leben.“ Das Schicksal der „Tatort“-Kommissare wird zum Filmtitel.
Mit im Schnitt 7,27 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 24,1 Prozent erreichte „Der Tod ist unser ganzes Leben“ im April 2017 eher schwächere Werte für einen „Tatort“. Beim ersten Film „Die Wahrheit“ im Oktober 2016 waren es 9,52 Millionen (26,0 Prozent).
Seit 1991 ist das Duo für den „Tatort“ des Bayerischen Rundfunks (BR) im Einsatz, länger dabei ist nur Ulrike Folkerts als Lena Odenthal (Südwestrundfunk), deren erster „Tatort“ 1989 lief. [dpa]
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