Die „Lindenstraße“ war für Jahrzehnte eine feste Instanz im deutschen TV. Nun heißt es Abschied nehmen.
Fans der „Lindenstraße“ war der Sonntagabend heilig: Um punkt 18.50 Uhr saßen sie vor dem Fernseher – Woche für Woche, jahrelang. Bald müssen sie diese Zeit anders verbringen: Diesen Sonntag (29. März) läuft die letzte Folge der ARD-Kultserie. Nach fast 35 Jahren ist Schluss mit den Geschichten um Mutter Beimer und Co.
Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hatte sich 2018 mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrags entschieden. Die „Lindenstraße“ sei zwar eine Ikone im deutschen Fernsehen, erläuterte ARD-Programmdirektor Volker Herres damals. Doch das Zuschauerinteresse und die Sparzwänge seien nicht vereinbar mit den Produktionskosten.
Als die ARD am 8. Dezember 1985 die erste Folge zeigte, dachte wohl niemand, dass die „Lindenstraße“ eine der am längsten laufenden Serien im deutschen TV werden würde. In ihren Anfangszeiten, als es erst wenige Fernsehprogramme gab, waren die Ereignisse der jüngsten Folge am nächsten Tag Gesprächsthema in Büros und auf dem Schulhof – immerhin hatten am Vorabend durchschnittlich zwölf Millionen Menschen die Sendung eingeschaltet.
Dank eines einfachen Kniffs war die Serie zudem Woche für Woche ganz nah am Puls der Zeit: In den weit im voraus gedrehten Folgen blieb stets ein Platzhalter frei, der erst kurz vor der Ausstrahlung gefüllt wurde – mit einem Dialog zu einem nahezu tagesaktuellen Thema. Bei Bundestagswahlen wurden sogar die zeitgleich ermittelten Hochrechnungen eingeblendet und von „Lindenstraße“-Bewohnern kommentiert.
Wie die „Lindenstraße“ nach ihren fast 35 Jahren ausgehen wird, bleibt bis Sonntagabend eine Überraschung. Die 1758. Folge kommt wie immer um 18.50 und heißt „Auf Wiedersehen“. Vorher läuft ab 18 Uhr Uhr noch einen Doku, die auf die 35-jährige Serienhistorie zurückblickt.
Bildquelle:
- Lindenstrasse-Vorspann: WDR