Der Thüringer Lokalsender Salve.TV steht erneut in der Kritik: Nach der Diskussion um das Video-Tagebuch von Bodo Ramelow stößt jetzt die Ausstrahlung des deutschen Ablegers des regierungsnahen russischen Programms RT auf Unverständnis.
Politiker aller Fraktionen in Thüringen haben die Übertragung von RT Deutsch über den Lokalsender Salve.TV hart kritisiert. Das Auslandsprogramm des stattlich finanzierten russischen Senders ist wegen seiner einseitigen Berichterstattung heftig umstritten. Gegenüber MDR Thüringen verteidigte Salve.TV-Geschäftsführer Klaus-Dieter Böhmdie Ausstrahlung, da es ein freiwilliges Angebot sei und jeder das Recht habe, sich zu dem Thema eine eigene Meinung zu bilden.
Die Partei-Sprecher widersprechen dem deutlich. Vor allem die Staatsnähe und die umkommentierte Ausstrahlung steht im Mittelpunkt der Kritik. Der CDU-Abgeordnete Gerold Wucherpfennnig fordert deshalb die Landesmedienanstalt zur Prüfung auf, „wenn ein Lokalsender staatliche russische Auslandspropaganda ausstrahlt und das als Beitrag zur Aufklärung preist.“ Dem wird die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) nachkommen. Vor allem gelte es zu prüfen, ob Salve.TV seine Stellung als Lokalsender gefährdet, wenn es Auslandssendungen überträgt, wie Jochen Faso, Direktor der TLM erklärt.
Bereits im Januar war der Weimarer Sender in die Schlagzeilen geraten, als man ein Video-Tagebuch des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow zeigte, dem eine kritische, journalistische Distanz völlig fehlte. [buhl]
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