„Hart aber Fair“: Buße beim zweiten Versuch

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Als am Montagabend der zweite Versuch der „Hart aber Fair“-Folge zum Thema Gleichberechtigung über die Bildschirme flimmerte, stand zunächst einmal die Aufarbeitung der ersten als „unseriös“ kritisierten Sendung im Vordergrund.

Alpha-Männchen Frank Plasberg im Büßerhemd, das erlebt man auch nicht alle Tage. Aber am Montagabend war es soweit. Noch nie sei eine „Hart aber Fair“-Sendung „so verhauen worden“ wie jene vom 2. März zum Thema Gleichberechtigung, räumte der Talkshow-Moderator gleich zu Beginn ein. Seine Konsequenz daraus: Einfach noch mal probieren.

Gleiche Gäste, gleiches Thema, zweiter Anlauf. Ob er denn wirklich so schlimm gewesen sei, erkundigte er sich zu Beginn bei Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter. Der schonte ihn nicht: „Sie wissen selber, wie Sie aufgetreten sind!“ Das Thema Gender habe in der Sendung einen „albernen Touch“ bekommen.
 
Schuldbewusst dokumentierte Plasberg die Fehlleistungen anhand kurzer Rückblicke: So hatte etwa ein Einspielfilm ausschließlich bizarre Auswüchse der Gender-Debatte vorgestellt, aber keine positiven Beispiele: „Ein redaktionelles Versäumnis von uns.“ Die Folge waren so viele kritische Zuschauerreaktionen wie noch nie und zudem offizieller Protest von Frauenverbänden.
 
Zum Aufmacher-Thema für die „Bild“-Zeitung wurde die Sache allerdings erst, als der Westdeutsche Rundfunk die Sendung Monate später aus seiner Mediathek nahm. Zuvor hatte auch der Rundfunkrat bemängelt, die Auswahl der Gäste und die Gesprächsleitung seien der Ernsthaftigkeit des Themas nicht angemessen gewesen. Nach Zensur-Vorwürfen stellte der WDR die Sendung wieder online. Fernsehdirektor Jörg Schönenborn – der diesmal selbst mit am Tisch saß – stellte klar: „Es war ein Fehler, die Sendung aus der Mediathek zu nehmen.“ Hofreiter drückte es vielleicht noch ein wenig treffender aus: Eine „ungewöhnlich ungeschickte Entscheidung“, fand er.
 
Nachdem die Diskussion über die vorangegangene Sendung beendet war, räumte Schönenborn seinen Platz – offenbar um den Eindruck zu vermeiden, diesmal wache der Chef persönlich darüber, dass es nicht wieder schief gehe.
 
Die Diskussionen verlief dann in den bekannten Mustern und Bahnen: auf der einen Seite Netzfeministin Anne Wizorek und die neu dazu gekommene Frauenratsvertreterin Sybille Mattfeldt-Kloth, flankiert von Hofreiter, auf der anderen Seite der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende Wolfgang Kubicki, Buchautorin Birgit Kelle („GenderGaga“) und Schauspielerin Sophia Thomalla, der nach der letzten Sendung mangelnde Fachkompetenz vorgeworfen worden war. Sie blieb jedoch dabei: „Auch ich als ‚doofe Frau‘ (…) hab‘ das Recht, meine Meinung kund zu tun.“
 
Der Erkenntnisgewinn des neuerlichen Austauschs war erwartbar gering. Dennoch hat Plasberg gepunktet: Die Offenheit, mit der er sich der Kritik stellte und sie großenteils annahm, hat Seltenheitswert in den Medien – und nicht nur dort. [dpa/kw]

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12 Kommentare im Forum
  1. AW: "Hart aber Fair": Buße beim zweiten Versuch Ich habe ja auch mal kurz reingeschaltet in die Diskussion. Ich habe weder verstanden, wieso die ursprüngliche Sendung mal kurz aus dem Netz genommen wurde, noch warum es diese Diskussion überhaupt gibt. Gibt es eigentlich keine anderen Probleme ob es Ampelmännchen oder Ampelfrauchen heißen soll (jetzt mal überspitzt formuliert)? Beschweren sich die Linkshänder, warum sie es schwerer haben im Leben ?!? Oder die Blonden, oder die Braunhaarigen oder oder oder. Diese "Dschender"-Diskussion finde ich überflüssig. Gleichberechtigung hin oder her.
  2. AW: "Hart aber Fair": Buße beim zweiten Versuch Wann wird dieser zum Clown mutierte Plasberg endlich abgesetzt? Achso, einstiger WDR-Zögling. Der ist ja so gut wie verbeamtet dort.
  3. AW: "Hart aber Fair": Buße beim zweiten Versuch Beim Hofreiter hat mich nur eine Frage beschäftigt: Mann oder Frau? Ich finde, dass man mit dem ganzen "Genderwahnsinn" genau das Gegenteil erreicht, was man eigentlich erreichen will. Und wie hatte es in der Diskussion geheißen: Gleichberechtigung der Frau kann auch ohne Gender erreicht werden. Alleine die Aussage, dass man z. B. bei einem Studentenwerk nur an männliche Studenten denkt und nicht auch an die weiblichen, finde ich persönlich lächerlich. Ich weis ja nicht, an was ihr so denkt, wenn ihr Studentenwerk. Ich habe nur immer an Essen und Getränke gedacht. Aber jetzt soll es ja Studierendenwerk heißen und die Welt ist wieder ein Stückchen besser. Den meisten wird es wohl egal sein - vermutlich auch den meisten weiblichen Studenten. Nach 10 - 15 Minuten habe ich mich von dieser Sendung verabschiedet. War mir dann zu blöde.
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