Entertainer Harald Schmidt will nicht länger Theater spielen. Auf der Bühne habe er irgendwann feststellen müssen, dass er mit den Profi-Darstellern einfach nicht mithalten könne.
Der 54-Jährige habe seine Grenzen erkannt, sagte er am Donnerstagabend in der ARD-Sendung „Beckmann“. „Ich habe gemerkt, dass ich einer Jugend-Illusion hinterher gerannt bin. Und dann steht man auf der Bühne mit richtigen Könnern und merkt: Da kann ich gar nicht mithalten.“ Zuletzt war er bis zum Sommer am Stuttgarter Staatstheater unter anderem in René Polleschs Stück „Drei Western“ und der Erbschleicher-Komödie „Volpone“ zu sehen gewesen.
Für die aktuelle Spielzeit hatte sich Schmidt wegen der Wiederaufnahme seiner Sat.1-Late-Night-Show eine Pause erbeten, sagte eine Sprecherin des Theaters am Freitag. „Es ist aber verabredet, dass er bis zum Ende der Intendanz von Hasko Weber Ensemblemitglied bleibt“, sagte sie mit Blick auf den Intendantenwechsel des Hauses im Sommer 2013.
Sie erklärte, dass Schmidt mit seinem Starfaktor in einigen Stücken für ausverkaufte Vorstellungen gesorgt habe. „Es war aber nicht so, dass die Leute wegen Harald Schmidt in Stücke gegangen sind, die sie sich sonst nicht angeschaut hätten.“ Schmidt selbst hatte in einem Interview der „Zeit“ vor rund einem Jahr sein Theaterengagement nüchtern zusammengefasst: „Im Grund wollten alle auf der Bühne immer nur den Late-Night-Mann sehen.“
In seiner gewohnt ironischen Art fuhr Schmidt bei „Beckmann“ fort: „Das Quälendste war, als die Kollegen anfingen, verständnisvoll zu werden. Da wusste ich: Ich muss weg. Und jetzt habe ich den 15-Jahres-Vertrag mit Sat.1 und mache das 15 Jahre viermal die Woche.“
Tatsächlich ist Schmidt in der Sommerpause von der ARD zu Sat.1 gewechselt und dort derzeit jeweils dienstags und mittwochs als Late-Night-Talker zu sehen; wie lange der Vertrag läuft, ist nicht bekannt. Die Einschaltquoten liegen bisher deutlich unter Senderschnitt. Außerdem spielt Schmidt regelmäßig in der ZDF-Serie „Das Traumschiff“ mit. [dpa/su]
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