Hans-Albers-Klassiker „Große Freiheit Nr. 7“ heute zur Prime Time werbefrei im TV

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Hans Albers in "Große Freiheit Nr. 7"
© FWMS; Bildquelle: ARTE G.E.I.E.

Ein Lied für die Ewigkeit, wahrscheinlich bekannter als der Film, in dem Verwendung fand. In „Große Freiheit Nr. 7“ gibt Hans Albers den legendären Schifferklavier-Walzer „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ zum Besten.

Eine melancholische Seemannsgeschichte, in der Hans Albers einen seiner besten Auftritte hat, läuft diesen Montagabend bei Arte. Er ist hoffnungslos in eine junge Frau verliebt, die seine Liebe nicht bemerkt und sich inzwischen für einen anderen entschieden hat. Der Agfacolor-Farbfilm entstand noch in der NS-Zeit und war ursprünglich als ein Film zur Würdigung der deutschen Handelsmarine geplant. Helmut Käutner nahm die Gelegenheit wahr, daraus einen künstlerisch hoch ambitionierten Film zu machen, der wegen seines resignativen Untertons verboten wurde. Der Film kam erst nach Kriegsende in die deutschen Kinos.

Hans Albers drehte „Große Freiheit Nr. 7“ noch während des Zweiten Weltkriegs

„Große Freiheit Nr. 7“: Hans Albers in der Rolle des ehemaligen Seemanns Hannes Kröger, der sich in seinem Stammhafen Hamburg niederlassen möchte © FWMS Foto: ARD

Zum Inhalte: Hannes Kröger (Albers), früher Seemann, verdingt sich als Sänger in einem Unterhaltungslokal, dem Hippodrom. Es liegt an der Straße Große Freiheit, in der Nähe der Reeperbahn mitten im Hamburger Rotlichtbezirk. Er ist ein Einzelgänger, aber als sein Bruder stirbt, kümmert er sich um dessen Freundin Gisa. Über seine Vermittlung kann sie als Verkäuferin arbeiten. Bald darauf lernt Gisa den Werftarbeiter Georg Willem kennen, beide verlieben sich ineinander. Auch Hannes hat ein Auge auf Gisa geworfen und möchte sein Leben ändern. Mit einer Barkasse für Hafenrundfahrten will er sich eine neue Existenz aufbauen. Er ahnt nichts von Gisas Liaison mit Georg …

Erster Agfacolor-Farbfilm der Produktionsfirma Terra Filmkunst

Der Film entstand 1943 in Berlin und Prag; es ist der erste Agfacolor-Farbfilm der Produktionsfirma Terra Filmkunst. Er entstand unter straffer Aufsicht des Propagandaministeriums, gleichwohl gelang Helmut Käutner ein künstlerisch hochwertiger Film mit einem melancholisch grundierten Realismus. Seine Akteure entsprachen mit ihren außerehelichen Liebesverhältnissen nicht dem propagandistischen Bild deutscher Frauen und Männer. Goebbels fand den Film zu schwermütig, unterstrichen durch die Musik, aus der politische Anspielungen vernommen werden konnten. Er untersagte eine Aufführung, der Film wurde erst 1945 von den Alliierten freigegeben.

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Der Hans-Albers-Klassiker entstand kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs und prägte nachhaltig das Bild vom blonden Hans, dessen Braut die See ist. Die Dreharbeiten in Hamburg-St. Pauli mussten wegen der Luftangriffe zunächst nach Berlin und dann, als die Studios dort bombardiert wurden, nach Prag verlegt werden. Dort feierte der Film Premiere. In Deutschland wurde er auf Geheiß Goebbels‘ verboten. „Der Reichsminister meinte, eine Geschichte von Matrosenliebeleien im Vergnügungsviertel einer Stadt, die von den Luftstreitkräften fast vernichtet worden ist, könne beim Publikum unerwünschte Kommentare hervorrufen.“

(Jerzy Toeplitz in „Geschichte des Films“)

„Große Freiheit Nr. 7“ mit Hans Albers in einer seiner Paradenrollen ist diesen Montag, um 20.15 Uhr, auf Arte zu sehen. Ein Wiederholung ist für Sonntag, 19. November um 13.05 Uhr, angesetzt. Online verfügbar ist der Film noch bis 28. November.

Bildquelle:

  • df-hans-albers-grosse-freiheit-no-7: Arte
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