Große Runde, kleine Parteien, mehr Abwechslung, wenig Interesse

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Das TV-Duell der Spitzenkandidaten der kleinen Parteien, CSU, FDP, AfD, Grüne und Linke bot mehr Abwechslung als das Duell der Kanzlerkandidaten tags zuvor, interessierte aber weniger Zuschauer – auch wegen des parallel laufenden Länderspiels.

Kein Rekordwert für den „Fünfkampf“: Viele Zuschauer fanden die Debatte mit Vertretern der kleineren Parteien zwar interessanter und abwechslungsreicher als das TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Martin Schulz (SPD) am Abend davor. Die Einschaltquote war allerdings mäßig: Im Schnitt 4,49 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 14,5 Prozent) verfolgten die Sendung ab 20.15 Uhr im Ersten, die von Sonia Mikich und Christian Nitsche moderiert wurde, den Chefredakteuren des Westdeutschen und des Bayerischen Rundfunks.

Beim einzigen TV-Duell der beiden Konkurrenten um das Kanzleramt am Sonntag waren es rund 16,23 Millionen Zuschauer gewesen. Allerdings war die Sendung nicht nur im Ersten, sondern auch im ZDF, bei RTL und Sat.1 sowie bei Phoenix zu sehen. Allein das Erste kam auf 9,33 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 26,5 Prozent.

Diesmal waren Joachim Herrmann (CSU), Christian Lindner (FDP), Sahra Wagenknecht (Linke), Cem Özdemir (Grüne) und Alice Weidel (AfD) eingeladen. Sie lieferten sich zur besten Sendezeit einen lebhaften Schlagabtausch zu Themen wie Flüchtlingspolitik, Steuern, Rente und Bildungspolitik. Bei der Debatte befragten zwei Moderatoren fünf Gäste, nicht vier Moderatoren zwei – das machte fast automatisch eine andere Diskussion möglich. Außerdem durfte jeder Parteienvertreter eine selbstgewählte Frage an einen der anderen stellen – auch das brachte eine gewisse Dynamik in die Auseinandersetzung.

Die „Tagesschau“ direkt zuvor kam allein im Ersten auf 5,26 Millionen Zuschauer (19,4 Prozent), in allen Programmen zusammen waren es sogar 9,96 Millionen (36,8 Prozent) – deutlich mehr als beim „Fünfkampf“. Die Talksendung „Hart aber fair“ mit Frank Plasberg im Anschluss an die Debatte hatte 3,78 Millionen Zuschauer (12,9 Prozent). Die Themen der Debatte standen hier noch einmal im Mittelpunkt. [dpa]

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8 Kommentare im Forum
  1. Da konntest du schön den Unterschied sehen zwischen jemandem der einfach nur so redet, und anderen die dafür trainiert wurden. Ich vermute AfD Politiker können und wissen prinzipiell alles, daher brauchen sie kein Sprachtraining. Ihre Stimmlage war ja zum Teil höchst ermüdend und nervig, sowas bekommt man mit dem richtigen Training in wenigen Sitzungen weg.... ausser man kann und weiß sowieso alles besser als andere. Dann braucht man das nicht.
  2. Diesen Satz finde ich erstaunlich, wenn 14.5% etwas schauen schreibt ihr Mäßig. Wenn bei Sky 200.000 Leute etwas geschaut haben, was bekanntlich weniger wie 10% sind, dann schreibt ihr Rekord, fantastische Werte, Spitzen Quoten. Irgendwas kann doch da nicht stimmen oder
  3. Auf mich wirkte sie auch maximal unsymphatisch. Kann mir kaum vorstellen, dass man so jemanden in eine Fernsehsendung schickt, um Werbung für die Partei zu machen. Da muss doch irgendwas schiefgelaufen sein...
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