Thomas Gottschalk lässt er den Bildungsbürger raus und startet eine Büchersendung. Der Entertainer legt nach eigenen Angaben keinen Wert auf Einschaltquoten im Fernsehen.
„Ich freue mich jetzt über die paar Hunderttausend, die mir zuschauen wollen“, sagte der 68-Jährige vor dem Start seiner neuen Büchersendung „Gottschalk liest“ in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). „Aus meiner Sicht sollten die Öffentlich-Rechtlichen aber viel häufiger einfach sagen: Die Quote geht uns am Arsch vorbei“, fügte Gottschalk hinzu.
„Dass mir der Bayerische Rundfunk eine Büchersendung zutraut, darauf muss man erst mal kommen“, sagte Gottschalk, der am Dienstagabend (19. März, 22 Uhr) im BR auf Sendung geht. Er selbst habe dem Sender die Idee nahegebracht. Aufgezeichnet wurde das Ganze in Augsburg. Die drei weiteren Episoden folgen aus Franken, der Oberpfalz und Oberbayern. Die zweite Ausstrahlung ist für den 18. Juni geplant.
Der Entertainer macht sich wenig Hoffnungen, dass mit seiner Sendung massenhaft Zuschauer zu Bücherlesern werden: „Ich habe die Samstagabend-Unterhaltung nicht gerettet, von der ich sehr viel verstanden habe. Also werde ich auch das Lesen nicht retten, von dem ich relativ wenig verstehe.“ Für ihn stehe der Spaß im Vordergrund, er tue etwas für den Bildungsauftrag der Öffentlich-Rechtlichen und freue sich darauf, den eigenen Horizont zu erweitern.
In „Gottschalk liest?“ spricht der Moderator vier Mal im Jahr mit Autoren über deren Bücher. Bei der ersten Folge sind Ferdinand von Schirach, Sarah Kuttner, Vea Kaiser und Daniel Biskup dabei. „Ich werde mit Herrn von Schirach nicht anders umgehen als etwa mit einem Justin Bieber“, versicherte Gottschalk. [dpa]
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