Götz George Filmreihe ab heute im NDR und online

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Götz George als Horst Schimanski nackig
Bild: WDR

Am 23. Juli 2023 wäre Götz George 85 Jahre alt geworden. Der NDR ehrt den vielfach preisgekrönten Schauspieler aus diesem Anlass mit einer umfassenden Filmreihe in der ARD-Mediathek und im NDR Fernsehen.

Von der Komödie über Schimanski-Krimi und Action bis hin zum Drama kommt die gesamte Bandbreite seines künstlerischen Schaffens zur Geltung. Ein Highlight ist dabei neben dem preisgekrönten Film „Der Totmacher“ das Psychogram „Aus einem deutschen Leben“ aus dem Jahr 1977 von Regisseur Theodor Kotulla – für viele Kritiker Georges bester Film. Der NDR bietet ihn erstmals in einer neu restaurierten Fassung an. Im NDR Fernsehen sind die Werke nacheinander vom 20. Juli an zu sehen. Alle Filme sind genau vom 23. Juli an zudem auch in der ARD-Mediathek abrufbar.

Chronologische Übersicht nach Sendedaten im NDR Fernsehen:

2014 dreht Götz George „Besondere Schwere der Schuld„, den vorletzten Fernsehfilm seines Lebens. In dem beklemmenden Thriller glänzt er als entlassener Sträfling, der noch eine Rechnung zu begleichen hat. Neben Hanno Koffler, der als junger Polizist eine erschütternde Lebenslüge aufdeckt, sind zudem Thomas Thieme, Hans-Martin Stier und Manfred Zapatka als spießige Ex-Polizisten zu sehen. Außerdem dabei: Hannelore Elsner als überspannte Ehefrau, Wilfried Hochholdinger als zwielichtiger Polizeichef und Anna Fischer als alleinerziehende Mutter. Buch: Sascha Arango, Regie: Kaspar Heidelbach.

Donnerstag, 20. Juli, 1.10 Uhr

In „Schokolade für den Chef“ spielt George unter der Regie von Manfred Stelzer einen schroffen Firmenchef mit Herz am rechten Fleck – eine Paraderolle. Karl Kranzkowski harmoniert dabei in der Rolle des treuen Chauffeurs großartig mit George, die charismatische Fassbinder-Schauspielerin Irm Hermann und der wandlungsfähige Ludger Pistor runden das Ensemble ab.

Sonnabend, 22. Juli, 23.15 Uhr

Den Deutschen Filmpreis 2016 gewannen Regisseur Romuald Karmakar und Hauptdarsteller Götz George für das Kammerspiel „Der Totmacher„: Über mehrere Wochen hinweg führte Professor Ernst Schultze (Jürgen Hentsch) im Jahr 1924 mit dem berüchtigten Massenmörder Fritz Haarmann (Götz George) Gespräche. Schultze will sich ein Bild von der Zurechnungsfähigkeit des Massenmörders verschaffen, der in Hannover Anfang des 20. Jahrhunderts 24 junge Männer umgebracht und zudem zerstückelt hatte. Alle Dialoge sind dabei authentisch gehalten und entstammen den Originalprotokollen.

Sonnabend, 22. Juli, 0.45 Uhr

Ein Schimanski darf bei einer Götz-George-Filmreihe natürlich nicht fehlen

Basierend auf der Biografie von Rudolf Höß, dem berüchtigten Kommandanten des KZ Auschwitz, erzählt „Aus einem deutschen Leben“ die fiktive Lebensgeschichte des Franz Lang. Bereits im Ersten Weltkrieg führt er als Soldat gewissenhaft seine Befehle aus. Nach der Machtergreifung der Nazis erkennen die Militärs sehr schnell, dass sie in Lang einen idealen Schergen vor sich haben: Er hinterfragt nicht, er gehorcht, was immer man ihm befiehlt. So steigt er zum Lagerkommandanten von Auschwitz auf, wo Millionen von Menschen, vor allem Juden, ermordet worden sind. Neben Götz George sind u. a. Kai Taschner, Elisabeth Schwarz und Hans Korte zu sehen.

Götz George
Götz George in der restaurierten Fassung von „Aus einem deutschen Leben“ (1977). ©NDR/picture-alliance/United Archives

Sonnabend, 22. Juli, 2.45 Uhr, und Dienstag, 25. Juli, 23.40 Uhr

Mit „Alpenglühen“ hat Erfolgsregisseur Hajo Gies eine romantische, augenzwinkernde Komödie inszeniert. Ein Culture-Clash mit viel Dialogwitz: Almbäuerin trifft Großstadtsnobs und verliebt sich dann in einen Fischhändler. Christiane Hörbiger beweist dabei als sympathische Bäuerin ihre Wandlungsfähigkeit, wie auch Götz George als charismatischer Lebemann. Peter Sattmann und Brigitte Janner übernahmen die weiteren Hauptrollen. 2005 entstand die Fortsetzung „Liebe versetzt Berge – Alpenglühen 2„.

Sonnabend, 23. Juli, 12.15 Uhr und („Alpenglühen“) und 13.45 Uhr („Liebe versetzt Berge – Alpenglühen 2“)

Der „Tatort: Zabou“ (1987) ist nach „Zahn um Zahn“ der zweite Schimanski-Krimi, der speziell fürs Kino entwickelt wurde. Der Kampf gegen die Drogenmafia führt Schimanski (Götz George) dabei in einen luxuriösen Club, in dem sich politische Prominenz, Geldadel und Halbwelt ein Stelldichein geben. Hier trifft er plötzlich auf Zabou. Er kennt sie, seit sie ein Kind war, die Tochter seiner Freundin. Damals war er wie ein Vater für sie … Unter Hajo Gies‘ Regie spielen zudem Eberhard Feik, Claudia Messner, Hannes Jaenicke, Dieter Pfaff, Ralf Richter u. a.

Dienstag, 25. Juli, 22.00 Uhr

Quelle: NDR

Bildquelle:

  • df-goetz-george-aus-einem-deutschem-leben: NDR/picture-alliance/United Archives
  • df-schimanski1: WDR
3 Kommentare im Forum
  1. Früher fand ich die Reihe cool, aber heute würde ich mir das nicht mehr freiwillig antun. Es gab dort nicht mal eine Hand voll echte Schauspieler, der Rest waren nur Komparsen.
  2. Mich hat eine seiner späten Rollen als der an Demenz erkrankte Vater sehr beeindruckt. Habe ich in der "Ausbildung" zum Betreuer gesehen und erlebe das auch privat. Wahnsinns Leistung die er da abgeliefert hat. Was ganz anderes als seine anderen Rollen. Er fehlt wirklich. Das die aktuelle Gesellschaft gefallen würde kann ich mir nur schwer vorstellen.
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