„Der Irland-Krimi“ geht in die fünfte Staffel. Im neunten Teil „Gnadentod“ zeigt Désirée Nosbusch als Polizeipsychologin wieder kriminalistisches und zwischenmenschliches Gespür.
Innerhalb kurzer Zeit sterben mehrere Senioren unter rätselhaften Umständen. Aus Sicht von Kriminalpsychologin Cathrin Blake kann das alles kein Zufall sein. In ihrem neunten Fall muss sie zunächst mal Chefermittler Sean Kelly von ihrer Theorie überzeugen. Die ARD zeigt den „Irland-Krimi“ mit dem Untertitel „Gnadentod“ am Donnerstag, den 19. September, um 20.15 Uhr. Die Atmosphäre wird wohl gewohnt kühl, grau und düster. In der Hauptrolle ist erneut Désirée Nosbusch zu sehen. Der erste Tote in dem Fall ist ausgerechnet der Nachbar von Cathrin Blake. Der Mann war zwar schon über 80, schien jedoch keineswegs überaus gebrechlich. Sean Kelly (Declan Conlon) hält Blakes Bedenken für übertrieben. Dass ein alter Mensch stirbt, sei nun einmal nicht ungewöhnlich, sagt er. Wenig später ist ein zweiter Mann tot. Es gibt eine Gemeinsamkeit: Beide Verstorbene hatten Kontakt zu dem Seniorenheim „Eden View“. Dort kümmert sich Bridget Howard (Julia Dearden) hingebungsvoll um die Bewohner. Ist die charmante Art der älteren Dame nur Schein? Cathrin Blake ist misstrauisch.
„Gnadentod“ will gesellschaftlich relevante Themen besprechen
Der Film von Regisseur Matthias Tiefenbacher verpackt nach einem Drehbuch von Katrin Bühlig das Thema Einsamkeit im Alter in einen Kriminalfall und will nebenbei zeigen, wie Menschen mit gestörten oder gar kaputten Familienkonstellationen ringen (im letzten Jahr war „KI“ das Thema – DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Schauspielerin Désirée Nosbusch selbst sieht hier eine gesellschaftliche Aufgabe: Jeder könnte sich theoretisch sofort bei Altenheimen oder Pflegeeinrichtungen melden und mindestens ehrenamtlich einen Beitrag leisten, sagt sie im ARD-Interview. Allerdings: „Die Priorität der meisten von uns liegt nun mal woanders“. Das sei sehr schade, findet sie und hofft, dass Filme wie „Gnadentod“ ein wenig aufrütteln. Die Frage, wie unbewältigte Dramen aus der Kindheit Menschen ein Leben lang begleiten oder verfolgen können, bezeichnet Regisseur Tiefenbacher als eines seiner Lebensthemen. „Manchmal denke ich, dass mein eigentlicher Antrieb zum Geschichtenerzählen in der Faszination für die dauernde ‚emotionale Wiederholung‘ der Dramen unserer Kindheit in unserem weiteren Leben liegt“, sagte er im ARD-Interview.
Text: dpa/ Redaktion: JP