Glücksspiel im Fernsehen: Darum waren und sind die Sendungen so erfolgreich

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Sonya Kraus beim Glücksrad
© RTLZWEI / Bernd-Michael Maurer

Viele Menschen kennen noch das „Glücksrad“ aus ihrer Kindheit. Die beliebte Sendung mit Moderatoren wie Peter Bond war ein Inbegriff der Abendunterhaltung und zog Menschen aus der ganzen Republik in ihren Bann.

Später kamen Privatsender wie 9Live hinzu, die mit Rate- und Gewinnspielen für Spannung sorgten. Noch heute gibt es auf zahlreichen TV-Sendern entsprechende Formate. Selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ziehen die Lottoziehungen Zuschauer in ihren Bann. Doch worin liegt eigentlich der Erfolg dieser Sendungen?

Demokratische Spielregeln und Spannung

Sendungen mit Glücksspiel gelten als vergleichsweise demokratisch. Jeder, der über 18 Jahre alt ist, darf anrufen oder auf andere Weise mitspielen. Ebenso erfolgt der Gewinn rein zufallsbasiert. Es entscheiden also nicht Herkunft oder andere Kriterien wie im echten Leben, ob der Spieler Erfolg hat – sondern nur der Zufall. Ein zweiter Grund: Glücksspiele beinhalten reichlich Spannung. Die aktuelle Runde gleicht der nächsten fast nie. Sei es beim Roulette, beim Lotto oder anderen Spielvarianten: Jedes Mal werden andere Zahlen ausgelost oder Felder getroffen. Diese Eigenart steigert den Nervenkitzel. Um einstige Sendungen wie das Glücksrad entwickelte sich ein regelrechter Kult. Jeden Samstag kamen Familien vor dem Fernseher zusammen. Bei Popcorn, Chips und Salzstangen wurde gemeinsam den Gewinnern entgegengefiebert. Heute werden zahlreiche Serien aufgrund des Jugendschutzes in das späte Abendprogramm verschoben. Die Zuschauerschaft hat sich zudem ins Digitale verschoben. Davon zeugt der Erfolg von Streamern, die einst selbst in Fernsehformaten aufgetreten sind oder als Newcomer auf die Bühne treten. Die Zuschauer fiebern mit den Spielern mit, solidarisieren sich beim Verlieren mit ihnen und identifizieren sich mit den Spielern.

Glücksspiel-Formate locken mit guter Unterhaltung

Eine weitere Erklärung für die Beliebtheit von Glücksspielsendungen ist ihr Unterhaltungswert. In der heutigen Welt der Casinos hat sich seit ihrer Erfindung vor Dutzenden Jahrzehnten einiges getan. Digitale Formate, bei denen online gespielt wird, sind im Trend. Ebenso agieren zahlreiche Casinos ohne OASIS, also ohne Sperrdatei, da sie über ausländische Lizenzen verfügen. So ist sämtlichen Spielern die Teilnahme möglich. Ähnlich wie bei TV-Serien locken die Anbieter mit einem breit gefächerten Angebot an Unterhaltung. Slot Games werden in unzähligen Varianten angeboten. Hinzu kommen Live Shows, bei denen echte Casino-Mitarbeiter mit echten Spielern Roulette oder Poker moderieren. Solche Formate sind hinsichtlich ihrer Ästhetik auf einen größtmöglichen Unterhaltungsfaktor gepolt. Luxuriös gestaltete Studios und gut gekleidete Moderatoren sollen den Zuschauern ein authentisches Erlebnis wie in Las Vegas vermitteln. Game Shows dieser Art erfreuen sich zunehmender Popularität. Es ist davon auszugehen, dass der Erfolgstrend der Online-Casinos in den nächsten Jahren konstant bleibt. 

Gameshows in Zukunft nur noch online?

Der Markt für digitale Angebote wächst rasant. Vor einem Jahrzehnt noch belächelt, setzen mittlerweile sämtliche Privatsender und die öffentlich-rechtlichen Anstalten auf das Internet. Das zeigen die Umstrukturierungspläne von ProSiebenSat.1. Ob Glücksspielsendungen in diesem Umfeld weiter Erfolg haben werden? Das dürfte von den Präferenzen der Zuschauer abhängen. Zumindest scheint das Publikum weiterhin ein großes Interesse an Unterhaltung zu zeigen. Bei Jüngeren aber ist das Interesse an digitalen Formaten größer als am linearen Fernsehen. Experten raten daher zu einer Ausrichtung auf Online-Formate.

Bildquelle:

  • df-sonya-kraus-gluecksrad: RTLZWEI
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