Vor dem Ehinger Amtsgericht musste sich vor Kurzem eine GEZ-Fahnderin verantworten, weil sie einem aus Kroatien stammenden Gastwirt im Zuge einer Kontrolle den Hitlergruß gezeigt haben soll. Zudem habe sie den Mann beleidigt, hieß es.
Die 54-Jährige habe vor Gericht behauptet, sie wisse gar nicht, wie der Hitlergruß geht, berichtete die „Südwest Presse“ am Wochenende. Die Frau, die stundenweise auf Provisionsbasis als Kontrolleurin für die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) arbeitet, biss damit beim Richter auf Granit. „Das wollen Sie mir doch nicht ernsthaft erzählen“, wies dieser die Frau laut dem Bericht empört ab.
Einem aus Kroatien stammenden Wirt habe die Frau im Zuge einer Kontrolle gesagt, er sei ein Schwarzseher und Schwarzhörer und solle dorthin gehen, wo er herkomme, hieß es weiter. Dann habe die Frau vor ihm salutiert und den Hitlergruß gezeigt. Der Vorfall habe sich bereits im Dezember 2009 ereignet und sei jetzt verhandelt worden, so der Bericht.
Eine Woche zuvor sei die Frau mit ihrem Mann in die Wirtsstube gekommen, der ebenfalls als Fahnder für die GEZ arbeitet. Sie wollten kontrollieren, ob Fernseh- oder Radiogeräte vorhanden seien, was aber nicht der Fall gewesen sei. Die kleine Musikanlage habe zwar ein eingebautes Radio, das sei aber von einem Fachmann stillgelegt worden, sagte der Wirt. Der Mann habe ihn beschimpft, woraufhin der Wirt das Paar vor die Tür setzte.
Eine Woche später tauchte die Frai wieder auf, um weitere Parteien in dem Haus zu kontrollieren. Als sie zufällig den Wirt traf, sei es zu den Beschimpfungen gekommen. Nachbarn und die Frau des Wirts bestätigten, den Hitlergruß gesehen zu haben. Wer den Hitlergruß ausübt, macht sich des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen strafbar, dazu kam die Beleidigung – der Kontrolleurin ging ein Strafbefehl zu. Gegen diesen legte die Frau Einspruch ein, weshalb es zur Verhandlung kam. Die GEZ-Kontrolleurin, die inzwischen vom Dienst suspendiert wurde, muss eine Geldstrafe zahlen. [cg]
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