
Köln – Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) hat im vergangenen Jahr für ARD, ZDF und Deutschlandradio knapp 7,3 Mrd. Euro Rundfunkgebühren eingenommen. Darüber berichtet „Die Welt“ (Onlineausgabe)
Nach Angaben des Blattes entsprach das in etwa den Einnahmen aus dem Jahr 2006. Faktisch seien die Einnahmen im Jahr 2007 aber erstmals leicht zurückgegangen, sagte GEZ-Geschäftsführer Hans Buchholz gegenüber der Zeitung.
Nach eigener Darstellung füht die GEZ führt 96 Prozent der deutschen Haushalte als Rundfunkteilnehmer in ihrem Bestand. Damit sei im europäischen Vergleich eine „sehr hohe Haushaltdichte“ erreicht, sagte Buchholz. In dieser Zahl seien auch die Haushalte eingeschlossen, die aus sozialen Gründen von den Rundfunkgebühren befreit sind. Der GEZ-Chef klagte dennoch gegenüber dem Blatt über „Wellen der Verweigerung und Abmeldung“. Die Zahl der Abmeldungen werde nicht mehr durch Anmeldungen kompensiert.
Bis zum Jahr 2012, so rechnete Buchholz vor, gehe die GEZ von einer weiteren Abnahme der gemeldeten Haushalte aus, er rechne diese Entwicklung „demografischen Kräften“ zu. Buchholz kalkuliert ein, dass auch die Gebührenausfälle durch Befreiungen von der Rundfunkgebühr weiter steigen werden. Am stärksten betroffen von dieser Entwicklung seien die Sender im Osten.
„Im Sendegebiet des RBB seien 14,5 Prozent der Haushalte von der TV-Gebühr befreit, beim MDR 11,7 Prozent. Im Durchschnitt liege der Anteil der befreiten Haushalte in Deutschland bei 8,9 Prozent“, schirebt „Die Welt“. „Das ist ein erheblicher Block, der da auf den Schultern des RBB und des MDR liegt“, sagte Buchholz.
Dem RBB seien 2007 durch die Befreiungen Gebühren von 54,6 Mio. Euro entgangen, dem MDR 72,3 Mio. Euro. Der RBB hatte kürzlich eine Reform der Gebührenverteilung in der ARD gefordert, die sich am Bedarf der Anstalten, nicht an den Einnahmen im Sendegebiet orientieren solle. [mg]
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