Hinter der Entscheidung der Telekom, die Pay-TV-Programme von RTL aus ihrem IPTV-Paket zu nehmen, stecken offenbar Streitigkeiten über die technische Verbreitung der Sender. Nach Medienberichten plant RTL jetzt eine Klage gegen den Bonner Konzern.
Die Telekom hatte zum heutigen Mittwoch die Bezahlangebote RTL Crime, Passion und RTL Living aus ihrem Entertain-Paket geschmissen. Wie RTL am Dienstag mitteilte, habe der Sender keine Einigung mit der Telekom über die weitere Verbreitung des RTL-Angebotes erzielen können (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Insider hatten vermutet, dass die Telekom die Verträge zu ihren Gunsten abändern wollte. Laut RTL war die Verlängerung der Verträge zu den alten Bedingungen nicht möglich.
Hintergrund für die gescheiterten Vertragsverhandlungen könnte aber auch noch ein anderer Fakt sein. Wie das Branchenportal „rapidtvnews.com“ am Mittwoch berichtete, scheint eine weitere Verstimmung die langfristige Kooperation zur Verbreitung der RTL-Free-TV-Programme zu belasten. Danach war zwischen beiden Partnern für die Verbreitung der Free-TV-Programme vereinbart worden, dass bei Aufnahmen nicht die Werbung übersprungen werden kann. Laut dem Bericht wirft RTL nun dem Bonner Konzern vor, diese Vorgabe nicht umgesetzt zu haben, obwohl er drei Jahre dafür Zeit gehabt hätte. Die Kölner erwägen daher laut dem Bericht, Anfang Dezember gegen die Telekom zu klagen.
Schon in früheren Verlautbarungen hatte RTL betont, dass eine Verhinderung des sogenannten Ad-Skipping eine Kernforderung für die digitale Verbreitung von RTL-Programmen ist, da das Geschäftsmodell der Mediengruppe auf der Generierung von Werbeeinahmen beruht. Offensichtlich will der Konzern mit der Klage unter Beweis stellen, wie ernst ihm diese Forderung ist. [mw]
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