Die Dokumentation „Leaving Neverland“ zu Missbrauchsvorwürfen gegen den verstorbenen Popstar Michael Jackson hat in den USA gemischte Reaktionen hervorgerufen.
Nach Ausstrahlung des ersten Teils beim Bezahlsender HBO am Sonntag nahmen einige Zuschauer Jackson in Schutz, andere kündigten an, seine Musik nicht mehr zu hören. In dem Film werfen zwei erwachsene Männer Jackson vor, sie im Kindesalter sexuell missbraucht zu haben.
„Michael Jackson stand deutlich länger als ein Jahrzehnt unter Überwachung des FBI. Sie haben nichts gefunden, um Behauptungen von Kindesmissbrauch zu belegen“, schrieb TV-Produzent Elgin Charles bei Twitter. „Mit Blick auf die Erzählmethode ist „Leaving Neverland“ eine sehr schlechte Dokumentation“, schrieb Drehbuchautor und Filmemacher Gabriel Torrelles. Beim „größten Megastar der Welt und einem Verstorbenen“ erwarte er mehr Fakten und Recherche. Andere fragten, ob HBO höhere Einschaltquoten nötig habe.
Comedian Rosie O’Donnell bezeichnete den Film als „quälend“. Regisseur Morgan J. Freeman schrieb: „Dieser Mann muss von allen Sockeln entfernt werden und seinen angemessenen Platz in der Geschichte erhalten: ein Megastar, der seine Macht missbrauchte, um kleine Jungen zu belästigen.“ Der Film habe seine Antipathie gegen Jackson in „Übelkeit“ verwandelt, schrieb Regisseur Ben Rock. „Was für ein grotesker Widerling.“ Sport-Kommentator Jason La Canfora kündigte an, er werde „nie wieder einen Michael-Jackson-Song hören“.
Der zweite Teil der vierstündigen Dokumentation sollte am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlt werden. Im Anschluss war eine Sondersendung von Talkmasterin Oprah Winfrey mit den beiden Männern, James Safechuck und Wade Robson, sowie mit Regisseur Dan Reed geplant.
[dpa]
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