
München – Nach dem Urteil im Fall Emig hat der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, für seinen Sender „weniger Sportübertragungen in großer Breite“ angekündigt.
„Es fehlt uns schlicht und einfach das Geld“, sagte Reitze in einem Interview des Nachrichtenmagazins Focus. Seit 2004 verzichte der HR auf Zuschüsse von Sponsoren, die zuvor die Produktionskosten für die Übertragung von Sportereignissen mitfinanziert hatten.
Der frühere HR-Sportchef Jürgen Emig war am Donnerstag wegen Bestechlichkeit und Untreue zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zum Vorwurf des Richters an den Sender, es hätte besser kontrolliert werden müssen, sagte Reitze Focus: „14 Monate nach meinem Amtsantritt war Emig nicht mehr Sportchef.“ Emig habe seine Taten auch laut Urteil geschickt verschleiert. Der Sender habe aber bereits 2004 Konsequenzen aus den Vorfällen gezogen.
Das von der EU künftig erlaubte Product Placement in TV-Programmen als zusätzliche Einnahmequelle lehnte Reitze ab: „Die ARD hat mehrfach bekräftigt, darauf zu verzichten. Wir haben aus den Vorfällen der Vergangenheit gelernt.“[mg]
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