Nicht nur Spieler und Zuschauer, auch die Männer am Mikro müssen sich erst einmal an die grundlegend veränderten, äußeren Umstände in der „Geister“-Bundesliga anpassen.
Deshalb versuchte der Sky-Kommentator das Erlebte wie ein kleiner Junger, der zum ersten Mal ins Stadion geht, wahrzunehmen und wiederzugeben: „Mit offenen Augen, offenen Ohren und einem geöffneten Herzen. Und genauso bin ich es auch angegangen. Ansonsten war die Vorbereitung wie bei jedem anderen Spiel auch.“, so Fuss in einem Sender-eigenen Interview.
Dort sagt er weiter: „Man ist deutlich stärker auf das Spiel fokussiert, weil sämtliche anderen Ebenen wegfallen. Das, was wir jetzt sehen, ist Fußball in seiner ursprünglichsten Form.“ Einige Fans werden Fuss in dem letzten angesprochenen Punkt vielleicht aber auch widersprechen und haben am Wochenende gegebenenfalls doch lieber die eingespielten Fangesänge ausprobiert, als sich ausschließlich auf das Geschehen am und rund um den Ball zu konzentrieren.
Der Sprecher vom Dienst am Sky-Mikro reflektiert seine eigene Arbeit unter den veränderten Bedingungen wie folgt: „Ich habe festgestellt, dass ich dazu neige, deutlich näher an das Gameplay, also mehr mit einem taktischeren Blick, an die Sache heranzugehen, da es darüber hinaus nicht so viele Möglichkeiten gibt. Vielleicht hier und da noch mal einen zwitschernden Vogel oder eine hartnäckige Taube, das ist es. Ich habe immer wieder längere Phasen einfach stehen gelassen, um den Zuschauern zu ermöglichen, das zu hören, was auf dem Platz gesprochen wird.“
An die Geisterspiel-Atmosphäre muss sich der geneigte Fußball wohl oder übel erst einmal gewöhnen müssen, für Fuss ist diese andere Bundesliga-Welt „eine neue, sehr puristische Form des Fußballerlebnisses. Sportlich fand ich es überraschend gut. Von Schalke mal abgesehen …“
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