Geheimnisse eines Schülers: ZDF-„Wilsberg“ ermittelt wieder

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Bild: Destina - Fotolia.com
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An diesem Samstag (7. April) geht der kultige ZDF-Privatdetektiv „Wilsberg“ in Münster wieder auf Verbrecherjagd. Diesmal begibt sich der Schnüffler auf die Suche nach einem vermissten Teenager, der bei Mitschülern und Lehrern alles andere als beliebt war. Kurze Zeit später wird der Vermisste tot aufgefunden.

Wilsberg (Leonard Lansink) braucht in dieser Folge vor allem eines: starke Nerven. Wieder einmal viel zu schnell gefahren, ist der Antiquar und Hobby-Fahnder kurzerhand seinen Führerschein Los. Zu allem Überfluss hält ihm der Polizist Overbeck (Roland Jankowsky) auch noch eine Predigt über sein rücksichtsloses und menschenverachtendes Verhalten. Als wäre der Tag damit nicht schon schlimm genug, taucht auch noch seine Schulfreundin Lea plötzlich auf, die ihn alles andere als charmant begrüßt: „Ich, dachte Du seiest total vor die Hunde gegangen. Total fertig. Am Ende. Arbeitslos. Obdachlos. Ein menschliches Wrack.“

Da muss der Buchhändler erstmal schlucken. Bald ist er wieder in seinem  Element. Denn der 18 Jahre alte Sohn der hübschen Jugendfreundin (Anja Kruse) ist seit zwei Tagen spurlos verschwunden. Und Wilsberg soll ihn im neuen ZDF-Samstagabendkrimi „Halbstark“ an diesem Samstag (20.15 Uhr) wieder aufspüren.

Schon bald deutet sich an: Der junge Mann war nicht so nett und beliebt, wie die Klientin es zuerst behauptet hat. „Marc war ein kaltherziger Junge, der seine Mutter gequält hat, wo er nur konnte“, sagt der Stiefvater. Und ein Lehrer wird noch deutlicher: „Wir sind doch alle froh, dass wir mit diesem Schüler nichts mehr zu tun haben.“

Überhaupt haben die Lehrer in diesem Krimi ein höllisches Leben. Schüler sind entweder verschlossen oder kränkend-frech. Sie wollen jeden Erwachsenen sofort verklagen. Oder sie treiben einen mit Simsen und Handyvideos in den Wahnsinn. „Die Schüler heutzutage sind verzogen und unsozial“, schimpft der frustrierte Lehrer Schulzendorf.

Auch Wilsbergs Kumpel vom Finanzamt, Ekki Talkötter (Oliver Korritke), ist unter den Jugendlichen unterwegs. Sein Chef hat ihm Berufsberatung im Unterricht aufgebrummt. „Kein Problem, Sie werden sich vor Bewerbungen kaum retten können“, sagt Talkötter sofort selbstbewusst. Er höre doch dieselbe Musik, er denke wie die Kids. Dann macht der Beamte mit einer Oberstufen-Klasse im Jahr 2012 Bekanntschaft. Die erste Frage: „Wie lange dauert das hier noch?“

Doch was ist aus Marc geworden? Offensichtlich war er in Drogen-Geschäfte verstrickt. Seine Freundin ist seit vier Wochen mit seinem früheren besten Freund zusammen. Und für die Lehrer ist sein Name ein rotes Tuch. Plötzlich taucht Marcs Leiche auf. Kommissarin Anna Springer (Rita Russek) ist schwer genervt, dass Wilsberg die Nase in den Fall steckt. „Du gehst nach Hause“, sagt sie. „Leg die Füße hoch, leg eine Patience, schau Pornos! Mir egal. Hauptsache, Du gehst.“

Der jüngste „Wilsberg“-Krimi ist bewährte Kost – sehr viele Handlungsfäden, manche humoristische Einlage und immer mitten drin ein Wilsberg, der sich gern unbeliebt macht. Am Ende wirkt das Ganze ein wenig überfrachtet. Cybermobbing, Drogengeschäfte, illegale Autorennen, SMS-Sucht, Handyfilmchen von Gewaltexzessen: Das Drehbuch lässt kein Jugendklischee aus. Dennoch werden Fans es wohl lieben. Die große Frage am Ende: Erliegt Wilsberg diesmal weiblichen Reizen?[Christof Bock/fm]

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