Am 14. Juni 2018 beginnt die WM-Endrunde in Russland. Es ist ein Turnier der Superlative. Es ist die größte und die teuerste Weltmeisterschaft aller Zeiten.
Beispielsweise liegen zwischen den Spielstätten in Kaliningrad und Jekaterinburg fast 3050 Kilometer. Es ist die größte Distanz zwischen Austragungsorten in der WM-Geschichte. Als Vergleich: Die Distanz zwischen Moskau und London beträgt etwa 2400 Kilometer.
Rekorde: 209 Starter wollten nach Russland – mehr freiwillige Helfer denn je
An der WM-Qualifikation für die Endrunde in Russland nahmen 209 Starter teil. Rechnet man den automatisch qualifizierten Gastgeber hinzu, waren es sogar 210 Landesverbände, die um den WM-Pokal spielen wollten. Nie zuvor haben sich derart viele Starter für eine WM-Qualifikation angemeldet. Aus jedem Land der Welt haben sich freiwillige Helfer angemeldet – auch dies ist Rekord. Insgesamt werden rund 15.000 Volontäre im Einsatz sein. Beworben hatten sich mehr als 150.000 Personen. Auch dies ist eine Bestmarke. Als Vergleich: 130.000 Menschen wollten freiwillig bei der WM in Brasilien helfen. 2006 für die Endrunde in Deutschland gingen 48.000 entsprechende Bewerbungen beim Organisationskomitee ein.
St. Petersburg: Das teuerste WM-Stadion aller Zeiten
In St. Petersburg steht das teuerste WM-Stadion aller Zeiten und eine der kostspieligsten Sportstätten überhaupt. Nach offiziellen Angaben hat die Arena 673 Millionen Euro verschlungen. Inoffizielle Quellen beziffern die Kosten sogar auf 800 Millionen Euro. Die 69.500 Zuschauer fassende Arena wurde auf einer Binneninsel am finnischen Meerbusen errichtet. Sie wird beispielsweise Spielstätte für die Partie um Platz 3 sein. Kostentreiber war ein innovatives Heizsystem, das es in dieser Form bislang nirgendwo sonst gibt. Es pumpt fünf Millionen Kubikmeter heiße Luft in das Stadion. Die Temperatur kann auf diese Weise auch bei eigentlich herrschenden Minusgraden konstant bei 21 Grad gehalten werden.
Erste WM auf zwei Kontinenten
Die Größe Russlands hat der WM 2018 einen weiteren Rekord beschert. Es ist die erste Endrunde der Geschichte, die auf zwei Kontinenten in Gestalt von Europa und Asien stattfindet. Bemerkenswert dabei: Während der Gruppenphase muss jede Nationalmannschaft durchschnittlich 2800 Kilometer zurücklegen. Dies sind trotz der Ausmaße 600 Kilometer weniger als noch in Brasilien! Um den Fans entgegenzukommen, wurden zudem einige Zugverbindungen verbessert. Von Moskau nach Saransk brauchte man beispielsweise bislang elf Stunden. Während der WM werden die Züge die Distanz von rund 650 Kilometern in neun Stunden bewältigen.
Erste komplett rauchfreie WM
Die WM 2018 versteht sich zugleich als Vorreiter und Vorbild in Gesundheitsfragen. Sie wird komplett rauchfrei sein. Dies bedeutet, dass bei allen Spielen und sonstigen WM-Events absolutes Rauchverbot herrscht. Alkoholgenuss ist allerdings erlaubt. Diesbezüglich unterscheidet sich die WM 2018 von der 2022 in Katar stattfindenden Endrunde. In den Stadien wird 2022 das Trinken von alkoholischen Getränken nicht gestattet sein.
Mehr Turnierfavoriten denn je
2018 in Russland werden mehr Turnierfavoriten denn je als potenzielle Titelträger gehandelt. Sportwetten Tipps sehen Deutschland, Argentinien, Frankreich, Spanien und Brasilien ganz weit vorne. Als Mitfavoriten gelten Europameister Portugal, England sowie Belgien, das von seiner goldenen Generation profitiert, die derzeit am Ball ist. Die Buchmacher trauen 8 der 32 Starter damit realistisch den ganz großen Wurf zu. Als Vergleich: 2014 und 2010 waren es jeweils nur fünf Mannschaften, die so viel Vertrauen besaßen.
Positiv für Deutschland, das allgemein als Topfavorit betrachtet wird, ist auch ein anderer Sportwetten-Tipp: Die durchschnittliche Quote dafür, ob es einen neuen Weltmeister gibt, liegt bei etwa 5,00. Sie ist damit hoch wie selten. Es hat seit 1962 kein Land mehr geschafft, den Titel zu verteidigen. Bisher ist dies überhaupt nur Brasilien und Italien gelungen. Überdies hat es bei den letzten fünf Weltmeisterschaften fünf unterschiedliche Titelträger gegeben. Das aktuelle deutsche Team genießt weltweit das größte Vertrauen, diesen Trend zu brechen.
20 Prozent der Isländer wollen nach Russland
Panama und Island haben sich 2018 zum ersten Mal in ihrer Geschichte für eine WM-Endrunde qualifiziert. Die Isländer haben dabei gleich für einen weiteren Rekord gesorgt: 66.000 Isländer haben sich um ein WM-Ticket beworben – das entspricht 20 Prozent der Gesamtbevölkerung und ist der höchste entsprechende Wert der Geschichte. Als Vergleich: Würden sich 20 Prozent der deutschen Bevölkerung um ein WM-Ticket bemühen, wären das 16 Millionen Menschen.
Hollands Rekord wird nicht ausgebaut
Die Russen drückten in der Qualifikation den Niederlanden fest die Daumen. Schließlich hätten die Niederländer 2018 ihren eigenen, etwas traurigen Rekord weiter ausbauen können: Bereits jetzt halten die Holländer den Bestwert dafür, die meisten WM-Spiele absolviert zu haben, ohne je einen Titel gewonnen zu haben. Das Scheitern in der Qualifikation hat für die Niederländer so immerhin einen Lichtblick.
Hinweise für deutsche TV-Zuschauer
Die Übertragungsrechte an allen Spielen der WM 2018 in Deutschland haben ARD und ZDF. Die Partien wird auch über Live-Streams verfolgbar sein. Seine drei Gruppenspiele absolviert die Elf von Jogi Löw um 17 Uhr (gegen Mexiko), um 20 Uhr (gegen Schweden) und um 16 Uhr (gegen Südkorea). [red]
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