Hamburg – Um an höhere TV-Gelder zu kommen, plant die Deutsche Fußball-Liga (DFL), Samstagsspiele künftig in die Mittagszeit vorzuziehen.
Dadurch seien die Partien auch im fußballbegeisterten Asien besser zu vermarkten, so das Kalkül. Liga-Präsident Werner Hackmann bestätigte gegenüber dem Stern: „Dieses Modell ist vorstellbar.“
Traditionell ist bislang um 15:30 Uhr Anpfiff. Durch die Zeitverschiebung finden Übertragungen in Fernost daher zu mitternächtlicher Stunde statt – bislang kein großer Anreiz für die dortigen Sender, deutschen Fußball zu zeigen. Gerade mal 15 Millionen Euro spielt die DFL derzeit pro Saison mit Auslandsrechten ein. In England, wo die Spiele früher angepfiffen werden, kassieren die Vereine das Fünffache.
Außerdem hat die DFL vor, eines der Samstagsspiele auf Freitag abend vorzuziehen. Ob der ARD, die alle Samstagsspiele in ihrer „Sportschau“ zusammenfasst, in diesem Fall eine Entschädigung zusteht, ist noch umstritten. Ein Sendersprecher drohte gegenüber dem Stern bereits, solche Planspiele seien „vertragsrelevant“.
Mit den Spielplanänderungen will die DFL die Attraktivität der Bundesliga für das Fernsehen steigern und so auf die erhofften Saisoneinnahmen von 300 Millionen Euro kommen. Ende vergangenen Jahres scheiterten die Verhandlungen mit dem bisherigen Vermarktungspartner Infront, der weniger zahlen wollte. Nun ist die DFL gezwungen, ihre Übertragungsrechte selbst zu verkaufen. [fp]
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