Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Urkraine hat nicht nur die TV-Quoten über Wochen angeführt, sondern war im Juni auch mit Abstand das populärste Thema in den TV-Nachrichten.
Das gab das Kölner Institut IFEM im Rahmen seines monatlich erhobenen „Infomonitor“ am Freitag bekannt. Mit ganzen 250 Minuten Berichterstattung konnte sich das sportliche Großereignis der Fußball-Europameisterschaft in den Hauptnachrichtensendungen aller Kanäle mit großem Abstand vor die politische Konkurrenz von Euro-Schuldenkrise, Fiskalpakt und Parlamentswahlen setzen.
Die Privaten blieben auch darüber hinaus dem Fußball treu, denn Berichte aus dem Umfeld der Fußball-WM belegten um Juni den zweiten Platz. Dagegen widmeten die „Tagesschau“ und das ZDF-Nachrichtenformat „heute“ der Thematik rund um die Eurokrise die zweitmeiste Sendezeit.
Generell stellte die IFEM fest, dass die Anteile der Politikberichterstattung nach einem sehr starken Mai im Juni wegen der Fußball-EM gesunken sind. Sie pendeln sich etwa auf dem Niveau vom April ein: Die „Tagesschau“ fülle 56 Prozent ihrer Sendezeit mit politischen Themen (etwa 9 Minuten pro Sendung), „heute“ 38 Prozent (7 Minuten), „RTL aktuell“ 23 Prozent (5 Minuten) und die „Sat.1 Nachrichten“ 31 Prozent (4 Minuten).
Dementsprechend traten auch Personen aus der Bundespolitik seltener im Fernsehen auf. Die CDU war im Juni mit 371 Auftritten als Partei am stärksten in den Nachrichten vertreten, gefolgt von der SPD mit 204 Auftritten und den Linken, die ihre Präsenz mit 146 Auftritten gleich halten konnte. Verluste musste dagegen die FDP hinnehmen: mit 109 Auftritten waren die FDP-Politiker im Juni deutlich seltener in den TV-Nachrichten zu sehen. Die CSU konnte mit 92 Auftritten im Vergleich zum Mai leicht zulegen. [fm]
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