Die Frauenfußball-WM hat ARD und ZDF zwar überraschend gute Einschaltquoten gebracht, die Werbeeinnahmen blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Dabei sei Werbung im Umfeld der Frauen-WM vergleichsweise günstig gewesen.
„Das Interesse der Werbekunden kann man nur als mäßig bezeichnen. Aufgrund der Quote hätten wir Vollauslastung haben müssen, aber das wurde nicht erreicht“, sagte der Geschäftsführer des ZDF-Werbefernsehens, Hans-Joachim Strauch, dem „Handelsblatt“ (Donnerstag).
Demnach konnte das „Zweite“ nur etwa jeden zweiten Werbeblock rund um die WM verkaufen. Die ARD komme eigenen Angaben zufolge auf eine Auslastung von rund 80 Prozent, berichtete das „Handelsblatt“. Dabei sei Werbung im Umfeld der Frauen-WM vergleichsweise günstig: Um 1 000 Zuschauer zu erreichen, hätten Werbekunden im ZDF im Durchschnitt 4,40 Euro bezahlen müssen. Bei Spielen der Männer-Nationalelf liege dieser Wert bei 10,60 Euro. „Viele Werbekunden haben die Bedeutung der Frauen-WM gänzlich unterschätzt“, meinte ZDF-Vermarkter Strauch.
Doch nicht nur in der Fernsehwerbung, auch bei der Werbung in anderen Medien hat die Frauen-WM nicht allzu groß gezogen. Gerade einmal 60 Millionen Euro hätten Unternehmen im ersten Halbjahr 2011 brutto für Werbemaßnahmen im Zusammenhang mit der Frauenfußball-WM ausgegeben, heißt es in einer Analyse des Informationsdienstleisters Nielsen Media Research vom Mittwoch.
Beim Sommermärchen der Männer 2006 waren es fast zehnmal so viel: Rund 562 Millionen investierten Unternehmen damals vom 1. Januar bis zum 30. Juni in Fußball-Werbemaßnahmen. Allerdings war die Männer-WM im Juni auch schon in ihrer heißen Phase gewesen (Start: 9. Juni), während die Frauen-WM erst am 26. Juni los ging. [dpa]
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