Mehr Geld, mehr Sender: Mit dem heutigen Start der neuen Saison gelten in der Fußball-Bundesliga der Frauen die neuen TV-Verträge, die bis zur Spielzeit 2026/2027 gültig sind. Das bringt zahlreiche Änderungen. Ein Überblick über die Sender und Sendungen.
Frauen-Bundesliga im Free-TV
Von der Frauen-Bundesliga gibt es wesentlich mehr Live-Spiele im frei zugänglichen Fernsehen als von der Männer-Bundesliga – insgesamt 32 Partien. Neu dabei ist der Sender Sport1, der Eurosport abgelöst hat. Der Spezialanbieter zeigt insgesamt 22 Partien, vor allem die Partie am neuen Montag-Spieltag.
Es gibt auch Ausnahmen, so überträgt Sport1 am Sonntag das Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen. Das erste Live-Spiel an einem Montag ist am 2. Oktober Bayern gegen Köln. Auch am 5. Spieltag gibt es mit RB Leipzig gegen FC Bayern München bei Sport1 ein Spiel am Sonntag (22. Oktober).
Zusätzliche Begegnungen im frei empfangbaren Fernsehen gibt es bei ARD und ZDF, die zusammen Rechte für zehn Live-Übertragungen gekauft haben. Das ZDF überträgt am heutigen Freitag (15.9.) die Auftaktpartie SC Freiburg gegen Meister Bayern München. Das Erste ist zum ersten Mal am 4. Spieltag live dabei und zeigt Bayern München gegen Eintracht Frankfurt (14. Oktober).
Bundesliga der Frauen im Pay-TV
Alle 132 Partien der Frauen-Bundesliga werden live übertragen – und das sogar von zwei verschiedenen Sendern. Wie bisher laufen alle Begegnungen beim Telekom-Sender MagentaSport. Das gleiche Rechtepaket hat zudem der ebenfalls kostenpflichtige Sport-Streamingdienst DAZN erworben.
DAZN zeigt die Frauen-Bundesliga für Kunden des World-Pakets ab 6,99 Euro pro Monat. Deutlich teurer ist es bei der Telekom. MagentaSport kostet 19,95 Euro im Monatsabonnement, beim Jahresvertrag sind es 12,95 Euro. Günstiger ist es nur für diejenigen, die bereits Telekom-Kunden sind (12,95 oder 7,95 Euro). Bei beiden Sendern gehören auch andere Sport-Übertragungen zu den Paketen.
Frauenfußball bringt mehr Geld
Die neuen TV-Verträge machen sich auch finanziell bemerkbar. Die Lizenzeinnahmen erhöhen sich laut DFB im Vergleich zur abgelaufenen Rechteperiode um das 16-fache und liegen jetzt bei jährlich 5,17 Millionen Euro brutto. „Das große Interesse im Free- und Pay-TV ist ein klares Zeichen für die hohe Attraktivität“, sagte DFB-Geschäftsführer Holger Blask zu den Verträgen. Im Vergleich zur Männer-Bundesliga mit mehr als einer Milliarde Euro pro Saison ist das dennoch bescheiden.
Der DFB schüttet 90 Prozent der TV-Einnahmen an die Vereine aus. Das sind 4,657 Millionen Euro. Anders als bei den Männern erhält jeder Club den gleichen Anteil. Das ergibt 388 000 Euro pro Verein, das ist fast sechsmal so viel wie bisher.
Gemischte Zuschauerzahlen beim Frauenfußball
Die Top-Quoten der Nationalmannschaft bei der EM des Vorjahres halfen dem DFB beim Verkauf der TV-Rechte, wie Blask erklärte. Die Euphorie hat sich aber nicht auf die Fernseh-Spiele der Liga bei Eurosport übertragen. Während die Zuschauerzahlen in den Stadien deutlich stiegen, war die Veränderung bei den Free-TV-Übertragungen nur minimal. Die durchschnittliche Reichweite der Live-Übertragungen lag nach Angaben des Spartensenders lediglich bei 106 000 Zuschauern. MagentaSport hat die Reichweiten der Frauen-Bundesliga nach eigenen Angaben um 148 Prozent gesteigert. Doch die Telekom nennt dazu keine konkreten Zuschauerzahlen.