Showmaster-Legende Frank Elstner (79) lebt mit Parkinson. Einer schleichenden Krankheit, von der allein in Deutschland etwa 400.000 Menschen betroffen sind. Viele von ihnen sind um die 60 Jahre alt. Dann wird die Krankheit des Nervensystems, die früher als „Schüttellähmung“ bezeichnete wurde, bei den meisten festgestellt.
Die SWR Doku „betrifft: Frank Elstner – Mein Leben mit Parkinson“ begibt sich mit Elstner sowie Arzt und Filmemacher Dr. Manfred Bölk auf die Spur heutiger Behandlungsmöglichkeiten. Der Film ist heute, um 20.15 Uhr, im SWR Fernsehen zu sehen. Nach der Ausstrahlung steht die Doku für ein Jahr in der ARD-Mediathek und ist auf dem SWR Doku-Kanal auf Youtube abrufbar.
Diagnose Parkinson
Ein Leben vor der Kamera: Frank Elstner zeigte sich als Erfinder von „Wetten, dass…?“ und vielen anderen Formaten positiv mit viel Energie und Redegwandtheit. Vor etwa 20 Jahren fing es an: Als er hinter der Bühne noch Wasser trinken wollte, fiel ihm auf, dass seine Hand zitterte. „Das ist die Aufregung, das nie endende Lampenfieber!“, sagte er sich – und nahm das Glas in beide Hände. Manchmal blieb ein Fuß an der Autotür hängen, hin und wieder fühlte sich der Körper wie „eingefroren“ an. Vor allem der steife, zunehmend schmerzhafte Rücken, veranlasste ihn, viele Ärzte aufzusuchen. Die Beschwerden galten zunächst als Arbeitsüberlastung. Doch die Veränderungen wurden stärker, auch als er kürzer trat. Ein Neurologe attestierte ihm 2015: „Sie haben Parkinson!“
Elstner: Wissen als Waffe gegen die Angst
Frank Elstner war zunächst schockiert, fasste aber bald danach den Entschluss: Ich lasse mich von dieser Krankheit nicht unterkriegen! Vier Jahre nach der Diagnosestellung, im Jahr 2019, bekannte er sich im Fernsehen öffentlich zu „seinem Parkinson“. „Irgendwann kommt es sowieso raus!“, sagte er sich, „also ist es besser, ich packe selbst alles auf den Tisch!“ Ein Neurologe half ihm dabei, sich Wissen über die Krankheit anzueignen. Dieses Wissen ist bis heute als wirkungsvolle Waffe gegen die Angst, die Parkinson so oft mit sich bringt, einzusetzen. Der Film zeigt, wie Elstner und seine Angehörigen mit der Krankheit umgehen.
Medikamente und Physiotherapie – letzter Schritt THS?
Die Sendung „betrifft“ begleitet Frank Elstner zur Physiotherapie. Dort trainiert er mit neuesten Übungsgeräten Muskelkraft und Gleichgewicht. Elstner spricht über die Medikamente, die er täglich einnehmen muss, um die Krankheitssymptome unter Kontrolle zu halten. Die Kamera kommt mit zu einem Treffen mit einem Weinbauern, den Parkinson noch viel härter getroffen hat. Dieser soll nun in einer Universitätsklinik eine „Tiefe Hirnstimulation“ (THS) erhalten. Diesen sogenannten „Hirnschrittmacher“ bieten Spezialkliniken Patient:innen an, bei denen die Parkinson-Medikamente keine ausreichende Wirkung mehr zeigen. Vier Wochen nach der OP trifft Elstner den Weinbauern erneut. Ob auch er eines Tages um eine solche THS nicht mehr herumkommt, weiß im Moment niemand. Frank Elstner behält den Mut, er sagt zu „seinem Parkinson“: „Bis jetzt habe ich Glück gehabt, bei mir ist es ein Parkinsönchen!“
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Quelle: SWR – Südwestrundfunk
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