Die Fronten im Streit beim französischen Auslandssender France 24 verhärten sich. Jetzt haben die Gewerkschaften einen Streik angekündigt, um gegen die Führungskrise bei France 24 zu protestieren.
Gewerkschaftsvertreter kündigten am Freitag einen unbefristeten Streik ab Donnerstag, dem 13. Januar an. Mit der Arbeitsniederlegung wollen die Beschäftigten gegen das „Schweigen der zuständigen Behörden“ protestieren. Bei dem Sender gibt es seit Wochen einen Aufstand gegen die Chefin Christine Ockrent, die die Lebensgefährtin von Ex-Außenminister Bernard Kouchner ist.
In einer internen Umfrage Mitte Dezember hatten 85 Prozent Ockrent ihr Vertrauen entzogen. Ein Dutzend Abteilungsleiter verweigert seither jegliche Zusammenarbeit mit ihr. In einer Mitteilung der Gewerkschaft heißt es: „Aus welchem Grund belassen die Behörden eine solche Führungskraft im Amt? Hat die Regierung möglicherweise einen Deal mit Ex-Außenminister Kouchner gemacht, zum Schaden der Angestellten von France 24?“ Ockrent ist der Führungsetage der französischen Auslandssendergruppe AEF. Die Sendergruppe umfasst unter anderem France 24 und RFI und wird zum großen Teil vom Staat bezahlt.
Präsident Nicolas Sarkozy will aus France 24 ein französisches CNN machen. Die Ernennung der France-24-Chefin hatte heftige Kritik ausgelöst, da Vetternwirtschaft vermutet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Sender noch unter der Aufsicht des Außenministeriums, dessen Chef Ockrents Lebensgefährte war. Sarkozy unterstellte wenig später den Sender dem Premierminister. Ockrent selbst hat sich mit dem Chef der Sendergruppe, Alain de Pouzilhac, wegen Finanzfragen und Vorwürfen von Missmanagement zerstritten. [mw]
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