
Kaum hat RTL verkündet, künftig mehr Sondersendungen zeigen zu wollen, da schiebt der Privatsender auch schon die erste ein: Statt „Alles was zählt“ zeigt RTL heute Abend ein Special zum Rücktritt von Philip Lahm und zum Absturz von Flug MH17 – eine äußerst fragwürdige Kombination.
RTL will sich ab der kommenden Saison auch stärker als Informations-Sender profilieren und daher sein Programm künftig öfter auch für nachrichtliche Sondersendungen unterbrechen – gesagt, getan. Denn nachdem die Kölner erst am Donnerstagabend diese neue Parole ausgegeben haben, schieben sie bereits am heutigen Freitag den ersten Sonderbeitrag ein, der im Rahmen einer ausgeweiteten Ausgabe der Hauptnachrichten „RTL Aktuell“ gesendet wird.
Die thematische Aufstellung ist dabei allerdings etwas fragwürdig. Denn der Absturz von Flug MH17 und die damit einhergehenden Unruhen in der Ukraine – die eine Sondersendung durchaus rechtfertigen – müssen sich die Sendezeit mit Philip Lahm teilen, der am heutigen Freitag seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft verkündet hat. Auch die Nachricht aus der Fußball-Welt hat dabei sicherlich ihre Brisanz, sie allerdings mit den Geschehnissen in Kiew zu kombinieren, ist sicherlich nicht die beste Wahl für einen Sender, der mit mehr Nachrichten an Seriosität gewinnen will.
Verzichten müssen dabei schon zum dritten Mal in dieser Woche die Fans von „Alles was zählt“, denn da die Hauptnachrichten bis 19.30 Uhr verlängert werden, fliegt die Soap erneut aus dem Programm. Nach dem deutschen WM-Sieg musste das Format bereits am Montag einem Special zum Titel-Gewinn weichen, am Dienstag folgte eine Sondersendung zur Ankunft der frischgebackenen Weltmeister. Sollte RTL nun tatsächlich häufiger Sonderberichte einschieben, so wie es der Sender angekündigt hat, müssen sich Fans wohl darauf einstellen, dass „Alles was zählt“ in Zukunft öfter ausfallen muss. [fm]
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