„Forsthaus Falkenau“-Star: „ZDF hat kein Rückrat“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Im Bestreben sein Programm zu modernisieren, nimmt das ZDF die Serie „Forsthaus Falkenau“ nach der nächsten Staffel aus dem Programm. Schauspieler Hardy Krüger jr. ging mit dem Sender nun hart ins Gericht.

Sechs Jahre lang war Hardy Krüger jr. (45) der Chef im „Forthaus Falkenau“. Weil das ZDF jünger werden will und die Serie nach der neuen Staffel aus dem Programm wirft, ist er die Rolle als Förster Stefan Leitner los. Vor dem Beginn der letzten Staffel am 11. Oktober sagt Krüger im Interview der Nachrichtenagentur dpa in München, was er von der Entscheidung des ZDF hält.
 
Sie haben sich vom Forsthaus Falkenau bereits verabschieden müssen, den Zuschauern steht das noch bevor. Was erwartet sie in der letzten Staffel?
 
Hardy Krüger jr.: Es wird auf jeden Fall nochmal sehr spannend und sehr tragisch. Unsere Strategie, alles schneller, moderner und spannender zu machen, haben wir ganz gut umgesetzt. Das werden richtig tolle Folgen, die wir da noch sehen werden.

„schneller, moderner, spannender“… dem ZDF war das Forsthaus trotzdem anscheinend nicht jung genug…
 
Krüger: Das gilt ja nicht nur für das „«Forsthaus“. Auch andere erfolgreiche Serien, die jahrelang gut und auch zur Primetime gesendet wurden, hat es ja auch getroffen. Ich glaube, dass der Zeitpunkt nicht unbedingt der richtige ist, weil es bislang keine Alternativen gibt, die man stattdessen zeigen kann. Man gibt dem Publikum gar keine Möglichkeit, sich daran zu gewöhnen. Das ist schon etwas schade. Wir haben innerhalb dieser sechs Jahre sehr daran gearbeitet, die Serie zu verjüngen und haben das im Interesse der Zuschauer so gemacht, dass sie die Chance hatten, sich daran zu gewöhnen. Deswegen haben wir kein Publikum verloren, sondern neun Prozent an den jungen Leuten, die sie ja unbedingt haben wollten, dazugewonnen. Wir haben unser Bestes gegeben und aus einer Heimatserie eine Familienserie gemacht. Aber für manche Redakteure scheint sie dennoch nicht mehr zeitgemäß zu sein.
 
Sie klingen sehr diplomatisch. Hat Sie das nicht sauer gemacht?
 
Krüger: Naja, sauer nicht. Ich finde es nur sehr schade und sehr enttäuschend, auf so eine Art und Weise, ganz beiläufig, zu erfahren, dass die Serie, in die man so viel Arbeit gesteckt hat, eingestellt wird. Man ist da mit den Leuten, die jeden Tag vor der Kamera stehen und an das glauben, was sie machen, mit sehr wenig Anstand umgegangen. Das war sehr enttäuschend nach so vielen Jahren erfolgreicher Arbeit. Man ist nicht seitens des Senders und der Redakteure überhaupt nicht auf die Leute zugegangen. Das ist eine Art, die ich sehr rückgratlos finde. Das hat keinen Stil. Anscheinend ist das die heutige Zeit, dass man sich so verhält. Das hätte es früher nicht gegeben.
 
Worauf führen Sie das zurück?
 
Krüger: Das kann ich nicht beantworten, weil ich das so nicht kenne. Die Menschen, mit denen ich groß geworden bin, hatten Rückgrat. Es waren Menschen, die man respektiert hat und die auch respektvoll mit anderen umgegangen sind. Das sind wohl die Zeichen der Zeit, dass jeder sich selbst der Nächste ist und man heute in dieser Zeit in erster Linie damit beschäftigt ist, sich zu profilieren – anstatt mal hinter einer Sache zu stehen. Aber das sind meistens ja auch Leute, die nicht lange bestehen werden. Irgendwann dreht sich das Rad dann wieder. Wie man in den Wald hinein schreit. Ich muss mich in aller Form bei unserem treuen Publikum entschuldigen, aber wir haben unser Bestes gegeben und ich hoffe, dass wir bald mit einem schönen, gesunden, positiven Konzept wieder etwas für sie produzieren können.
 
Vielen Dank für das Gespräch.[Interview: Britta Schultejans/fm]

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3 Kommentare im Forum
  1. AW: "Forsthaus Falkenau"-Star: "ZDF hat kein Rückrat" Der nächste "pensionierte Oberlehrer"! Zum Thema: Er hat doch 6 Jahre eine abgesicherte Arbeitsstelle gehabt - nun muss er sich halt wieder ( wie andere Schauspieler auch ) um neue Rollen kümmern!
  2. AW: "Forsthaus Falkenau"-Star: "ZDF hat kein Rückrat" Die Redakteure sind ja wohl Journalisten und verdienen mit der deutschen Sprache ihr Geld. Also ist es auch legitim, gutes Deutsch zu erwarten. So ist es.
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