Forsche Frankfurter „Tatort“-Kommissarin gerät an Grenzen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Am heutigen Sonntag (22. April) geht das Frankfurter „Tatort“-Team zum mittlerweile dritten Mal auf Verbrecherjagd und müssen dabei eine brutale Mordserie an Prostituierten aufdecken. Die Gewaltbereitschaft des Täters bringt Kommissarin Conny Mey dabei nicht nur an ihre Grenzen sondern auch darüber hinaus.

Beim Frankfurter „Tatort“-Duo hat Kommissarin Conny Mey (Nina Kunzendorf) klar die Hosen an. Sie ist die Selbstbewusste, die Forsche und in ihrem neuen Fall auch die treibende Kraft. Geradezu verbissen arbeitet die Frankfurter Ermittlerin an der Aufklärung der Prostituiertenmorde, deren Umstände ihr immer wieder extreme Reaktionen entlocken. Ihr Kollege, Frank Steier, kann das nicht nachvollziehen und bekommt auf Nachfrage auch keine Antworten. Dafür gesteht er, wieso er oftmals im Büro übernachtet. Die ARD strahlt die „Tatort“-Folge „Es ist böse“ an diesem Sonntag (22. April) um 20.15 Uhr aus. 

„Es ist böse“ sind die ersten Worte, die Kommissar Steier seiner Kollegin am Tatort im Frankfurter Rotlichtmilieu zuruft. Gemeint sind die Brutalität und die Kaltblütigkeit, mit der ein Unbekannter die Prostituierte Ramona Förster ermordet hat. Zunächst gerät der Ex-Mann (Uwe Bohm) des Opfers in Verdacht. Doch dieser scheint ein Alibi zu haben, als eine zweite Frau getötet wird. Polizeikollege Seidel (Peter Kurth) und der zwielichtige Reporter Kurt Eggers (Martin Kiefer) verfolgen zugleich eine eigene Spur, die den Verdacht nährt, dass ein Serientäter bald wieder zusticht. Während sich der erfahrene Steier in den Hintergrund und auf die Fallanalyse zurückzieht, reibt sich seine Kollegin im Wettlauf mit der Zeit völlig auf.

Im Gegensatz zu dem eher leisen Kommissar, der der entscheidenden Bedeutung von Frischhaltefolie auf die Spur kommt, tritt seine gegensätzliche Kollegin Mey mitunter geradezu machohaft auf. Ihre stets hautengen Jeansklamotten, die tiefen Ausschnitte und Stiefel wirken jedoch überzogen, insbesondere die dunkle Waffe zur weißen Röhrenjeans. Nicht überzeugend ist auch die Verteilung der Rollen zwischen den Ermittlern.

Originell ist dagegen stellenweise die Kameraführung von Armin Alker. Seine schnellen Bildwechsel bei der Rekonstruktion einer Tat und die Inszenierung der überzeichneten Beschimpfungen von Försters Nachbarin Rita Herfurth fallen auf.

Die Story basiert – wie der vorangegangene Fall („Der Tote im Nachtzug“) – auf einer authentischen Geschichte aus dem Buch des Profilers Axel Petermann „Auf der Spur des Bösen“. In der Regie von Stefan Kornatz wird der Fall nach dem Drehbuch von Lars Kraume zwar recht unterhaltsam erzählt. Am Ende bleiben aber zu viele durch und durch düstere Klischees – gerade beim Geständnis des Serienmörders.

Der gerade gedrehte vierte Fall des Teams Mey/Steier („Im Namen des Vaters“, Ausstrahlung am zweiten Weihnachtsfeiertag) und der Fünfte, für den die Dreharbeiten voraussichtlich Ende September beginnen, knüpfen ebenfalls an reale Fälle aus Petermanns Buch an, heißt es beim hr. Der andere „Tatort“-Kommissar aus Hessen, Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot, ist erst 2013 wieder zu sehen – mit seinem dritten Fall, der im November dieses Jahres gedreht wird.

[Ira Schaible/fm]

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