Das letzte Renn-Wochenende brachte in der Formel 1 den erwarteten Mercedes-Doppelsieg – doch zu sehen war davon für die Fernsehzuschauer auf Sky und RTL nur sehr wenig. Doch auch die TV-Sender waren hier wohl Opfer der Politik von Chef-Promoter Bernie Ecclestone.
Wer als Fernsehzuschauer den Sieger des letzten Formel-1-Rennens sehen wollte, musste bis zum Schluss ausharren. Jedoch nicht, weil das Rennen, das klar von Lewis Hamilton dominiert wurde, so spannend war. Sondern weil die beiden Mercedes im ganzen Rennen kaum zu sehen waren. Nicht einmal sechs Minuten waren die Fahrzeuge des deutschen Autohersteller im Bild, was nicht nur die Zuschauer, sondern auch die übertragenden TV-Sender verärgerte.
„Natürlich hätten wir unseren Zuschauern gerne mehr Bilder von der Spitze gezeigt. Aber wir haben auf das internationale TV-Signal keinerlei Einfluss und müssen es so nehmen, wie es kommt“, erklärte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer gegenüber der „Welt“. Verantwortlich für das Weltbild ist das Formula One Management (FOM), das von Bernie Eccleston kontrolliert wird. Der Formel-1-Promoter wird als Drahtzieher hinter der geringen TV-Präsenz der Mercedes-Fahrzeuge vermutet.
Hintergrund sei ein aktueller Streit um Motoren in der Formel 1, in welchem Mercedes sich weigert, Motoren an die Konkurrenz abzugeben. Daher habe Ecclestone die Sendezeit für den schwäbischen Rennstall gekürzt, um Druck auszuüben. Einen ähnlichen Fall gab es bereits 2012, als der Rennstall Force India beim Rennen in Bahrain komplett aus dem TV verbannt wurde, weil die Briten eine Trainingseinheit boykottiert hatten.
Die TV-Präsenz ist gerade für die zahlreichen Sponsoren der Rennställe von enormer Bedeutung. Geringere Präsenz bedeutet auch geringere Zahlungen, was in Zeiten großer wirtschaftlicher Probleme bei den Formel-1-Teams weitere Sorgen bringt. [buhl]
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