Ganz Europa streitet darüber, wie die Migrationskrise zu lösen ist. Christliche Organisationen haben ihre eigene Antwort gefunden. Die ARD zeigt, wie es wenige Auserwählte ohne Schlepper und Boote nach Europa schaffen.
Die Migrationsfrage hat Europa in diesem Sommer vor eine Zerreißprobe gestellt. Während Politiker auf europäischer Ebene um eine Lösung der Krise ringen, bringen christliche Organisationen einige Menschen ganz legal nach Italien. Die ARD zeigt an diesem Montag um 23.30 Uhr in der Dokumentation „Legal, sicher, christlich – Fluchthilfe im Namen des Papstes“, wie humanitäre Korridore geschaffen wurden und was sie für die Menschen, die davon bislang profitiert haben, bedeutet.
1800 Menschen aus Eritrea, Somalia, Syrien und dem Südsudan hatten bislang das Glück, mit einem Visum in der Tasche nach Italien zu kommen, statt die gefährliche Flucht auf seeuntauglichen Booten über das Mittelmeer wagen zu müssen. Wie das funktioniert, erzählt die 45-Minuten-Doku anhand von Einzelschicksalen: Sie begleitet Flüchtlinge von Äthiopien bis in ihre neue Heimat in Europa.
Das Pilotprojekt wurde von der katholischen Laienorganisation Sant’Egidio, Caritas und der protestantischen Kirche der Waldenser ins Leben gerufen und wird auch von ihnen finanziert. Papst Franziskus, der stets zu Solidarität mit Flüchtlingen aufruft, hat die humanitären Korridore mehrfach gelobt.
Die ARD-Dokumentation reißt nicht nur Fluchtgeschichten an. Sie lässt auch Helfer sprechen, die erzählen, was sie motiviert und wie sie – ein bisschen wie in einem Bewerbungsgespräch – die wenigen Flüchtlinge auswählen, die nach Europa kommen dürfen. Am Ende steht die Frage, ob ähnliche Initiativen auch in Deutschland denkbar wären. Und es wird eine Prognose gewagt, ob die humanitären Korridore von der neuen populistischen und in der Migrationspolitik klar rechtsgerichteten Regierung in Italien weiter unterstützt werden. [dpa]
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