In einer bewegenden Trauerfeier haben über 800 Gäste von Bernd Eichinger Abschied genommen. Mit ihm hat die deutsche Filmindustrie einen der erfolgreichsten Produzenten aller Zeiten verloren.
Wie das Hamburger Abendblatt am Montag berichtete, nahmen neben Eichingers Ehefrau Katja und Tochter an der Trauerveranstaltung am Montag in der Münchener St.-Michael-Kirche auch zahlreiche Prominente aus der Film- und Fernsehbranche teil – unter ihnen Thomas Gottschalk, Iris Berben, Hans Joachim Fuchsberger und die Regisseure Sönke Wortmann und Marc Rothemund. Münchens OBM Christian Uhde sagte, „Wir nehmen Abschied von einem ganz großen Repräsentanten des deutschen Films, von einem der größten seiner Zunft.“ Eichinger sei mit seiner Vitalität, mit seinem Tatendrang und seiner oft überschäumenden Lebensfreude immer präsent gewesen und die Branche drei Jahrzehnte lang geprägt.
München sei mit Eichinger eng verbunden. Hier habe er Abitur gemacht und später an der Hochschule für Fernsehen und Film studiert. In München habe sein „kometenhafter, vorher nicht vorstellbarer Aufstieg“ begonnen. Auch Eichingers Kollegen wie Filmproduzent Günter Rohrbach („Das Boot“, „Die Apothekerin“), die Regisseure Uli Edel („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) und Tom Tykwer („Das Parfum“) sowie die Schauspielerin Martina Gedeck fanden bewegende Worte. Edel sagte: „Es ist ein unbegreiflicher Mist, mein Freund, dass ich dir jetzt auf Wiedersehen sagen muss.“ Wolfgang Petersen sagte, „Der Tod, die Art und Weise, wie er gestorben ist, ist wie in einem Eichinger-Film. Als ob man es inszeniert hätte.“
Tom Tykwer sagte: „Wen Bernd einmal auf dem Radar oder ins Herz geschlossen hatte, der blieb dort beheimatet – ganz sicher auch in schweren und stürmischen Zeiten“. Die Freundschaft zu Eichinger sei ein Geschenk gewesen, das der Produzent unglaublich vielen Menschen gemacht habe. Im einem Film würde sein Tod wirken wie ein falscher Schnitt, so Tykwer. „Da fehlt doch der ganze dritte Akt.“ Schauspieler Axel Milberg sagte laut dem Zeitungsbericht am Rande der Trauerfeierlichkeiten: „Unheimlich viele Menschen haben von seiner Umsetzungskraft profitiert“. Eichinger habe Dinge durchgesetzt, von denen andere nicht mal geträumt hätten.“Da ist er unvergleichlich gewesen“, so Milberg.
Die Trauerfeier wurde über eine Großbildleinwand auch außerhalb der Kirche gezeigt. Die Beisetzung der sterblichen Überreste Eichingers soll im engste Familienkreis erfolgen. Deshalb wurde wohl auch der Standort des Grabes noch nicht bekannt gegeben. [mw]
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