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Das Fernsehen wird offenbar immer mehr zur Nebenbeschäftigung. Die Zahl der Menschen, die sich zu Hause nur noch nebenbei vom Fernseher berieseln lassen, wird laut einer Studie immer größer.
Über die Hälfte der Fernsehzuschauer geht vor dem TV-Gerät noch weiteren Beschäftigungen nach. Das ist das Ergebnis einer von TNS Emnid durchgeführten Befragung, der vom ARD-Forschungsdienst Media-Perspektiven vorgestellt wurde. Von den Befragten, die während der telefonischen Umfrage gerade den Fernseher eingeschaltet hatten, gaben lediglich 45 Prozent an, dass sie nebenbei nichts anderes machten.
Die häufigste Nebenbeschäftigung beim Fernsehen ist laut Umfrage das Essen. 13 Prozent der Zuschauer nehmen nebenbei Nahrung zu sich. Die Forscher vermuten aber, dass dieses Ergebnis auch von der Zeit der Telefon-Umfrage am frühen Abend beeinflusst wurde.
Jeder Zehnte Befragte widmet sich während des Fernsehens verschiedenen Arbeiten im Haushalt. Jeweils sieben Prozent lesen nebenbei oder unterhalten sich mit anderen. Sechs Prozent sitzen gleichzeitig auch vor dem Computer. Dabei sei noch nicht erforscht, ob der Computer neben dem fernsehen oder das fernsehen neben dem Computer genutzt werde.
Rund jeweils ein Prozent der Befragten kümmert sich um die Kinder oder beschäftigt sich mit beruflichen Dingen. Elf Prozent beschäftigen sich mit sonstige Aktivitäten. Die Forscher vermuten, dass der hohe Anteil von Leuten, die nebenbei etwas anderes tun, eine Erklärung für den gestiegenen TV-Konsum sind. Diese erreichte laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) im vergangenen Jahr mit 223 Minuten pro Tag einen neuen Höchstwert und lag damit elf Minuten über dem Niveau von 2009 (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [mw]
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