Der Fernseher ist nicht länger das einzige Gerät, über den Verbraucher TV-Inhalte empfangen können. Sendungen sind inzwischen direkt im Webbrowser oder per App am Smartphone abrufbar.
Das digitale Zeitalter hat dieselben Auswirkungen auf die Verbraucher wie einst das Kabelfernsehen. Angetrieben von immer mehr Internetanschlüssen und Smartphones ist der Fernseher nicht mehr das einzige Gerät, über welches TV-Inhalte empfangbar sind. Verbraucher können ihre Lieblingssendungen inzwischen auch direkt im Webbrowser oder per App auf dem Smartphone oder Tablet ansehen.Die neue Zielgruppe: Internet-User und Smartphone-Besitzer
Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) nutzten im ersten Quartal des Jahres 2014 rund 59 Millionen Deutsche das Internet. Etwa jeder Zweite geht über sein mobiles Endgerät online. Diese beiden Statistiken zeigen, wie groß diese Verbrauchergruppe ist. Das ist auch der Grund, warum mehr und mehr Unternehmen ihr Angebot ausbauen, um diesen Kundenkreis für sich zu gewinnen. Sie haben erkannt, dass der moderne Mensch nicht länger an sein TV-Gerät im Wohnzimmer gebunden sein möchte, um TV-Inhalte genießen zu können. Er möchte diese auch über den Webbrowser und sein mobiles Gerät ansehen können.Studie zur Nutzung von Internet-TV-Angeboten
Dass die Unternehmen mit ihrem Vorhaben erfolgreich sind, zeigt eine Studie von TNS Infratest im Auftrag von Zattoo. Rund 1.000 Deutsche ab 15 Jahren wurden zu ihrem Fernsehverhalten befragt. Jeder Zweite (54 Prozent) gab an, gelegentlich Fernsehen über das Internet zu schauen. Besonders beliebt waren folgende Angebote:
- YouTube (72 Prozent)
- Mediathek von TV-Sendern (56 Prozent)
- Live-TV-Angebote (33 Prozent)
- Video-on-Demand-Angebote (31 Prozent)
In der Schweiz sieht das Ergebnis der Studie ein wenig anders aus. Im Nachbarland wurden 800 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Hier schauen drei von vier Personen (75 Prozent) gelegentlich TV online. Jeder Vierte nutzt sogar überwiegend die TV-Angebote im Internet. Die Verteilung der beliebtesten Angebote sieht in der Schweiz wie folgt aus:
- YouTube (56 Prozent)
- Live-Fernsehen (55 Prozent)
- Mediatheken (32 Prozent)
- Online-Videotheken (27 Prozent)
Auffällig ist die geringere Beliebtheit von YouTube, dafür aber bevorzugen die Schweizer das Live-Fernsehen. Insbesondere bei der jüngeren Gruppe (15 bis 29 Jahre) sind Online-TV-Inhalte beliebt. Diese Gruppe wächst mit diesem neuen Medium auf und konsumiert dieses mithilfe von internetfähigen Geräten. TV-Inhalte im Internet sind für junge Menschen genauso selbstverständlich wie Kabelfernsehen.
Die Schweiz ist somit der europäische Vorreiter bei der Verbreitung von Internet-TV. Das zeigt auch der obige Vergleich zu Deutschland, wo nur 15 Prozent der Verbraucher überwiegend TV-Inhalte im Internet konsumieren. Doch in Deutschland ist das Marktpotenzial auch besonders groß. Mit über 60 Millionen Internet-Usern und mehr als 30 Millionen Smartphone-Besitzern, die ihr mobiles Internet nutzen, bleibt der Markt weiterhin attraktiv. Das wissen auch die deutschen Sender, die ein entsprechendes Angebot anbieten. Eines davon ist 7TV von ProSiebenSat.1.7TV – ProSieben und Co. empfangen
Das Portal 7tv.de von ProSiebenSat.1 bietet Verbrauchern die Möglichkeit, verpasste Sendungen der Kanäle ProSieben, SAT.1, Kabel Eins, Sixx, ProSieben Maxx und SAT.1 Gold als On-Demand-Videos anzusehen. Die Ausstrahlung erfolgt nicht über den Fernseher, sondern direkt im Webbrowser oder per App auf dem Smartphone oder Tablet. Nutzer, die sich für den zentralen Anmeldeservice von ProSiebenSat.1, 7Pass genannt, registrieren, haben die Möglichkeit, ihre Lieblingssendungen als Favorit zu markieren, um in Zukunft keine Folge zu verpassen.
Trotz der Empfangsmöglichkeit per App und im Webbrowser wird der Fernseher nicht gleich unbrauchbar. 7TV kann auch mit dem Chromecast von Google verwendet werden. Dieses kleine Gerät wird per USB und HDMI mit dem Fernseher verbunden und kann Inhalte kabellos auf das TV-Gerät übertragen – dazu gehört auch das Angebot von 7TV. Die Steuerung des Chromecast erfolgt bequem per Smartphone oder Tablet. [red]
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