Gut zwei Wochen nach dem ersten nächtlichen Meeting bei „Newtopia“ hat die Produktion nun erneut eingegriffen. Der Grund: Die Pioniere wollten nicht nominieren. Der Livestream wurde vorsorglich abgeschaltet.
Gerade erst hatte sich der Rummel um das nächtliche Meeting zwischen den „Newtopia“-Kandidaten und einer Producerin der Show Mitte April gelegt, da branden die Wellen schon wieder hoch. Denn wie Sat.1 nun in einem offiziellen Statement via Facebook zugab, hat die Produktion erneut eingegriffen und die Pioniere zu einem nächtlichen Meeting bestellt. Der Grund: Die Pioniere wollten die monatlich stattfindende Nominierung boykottieren und keinen ihrer Mitstreiter auf die Abschussliste setzen.
Schon seit Tagen herrschen unter den Show-Teilnehmern Unstimmigkeiten über die im Konzept und in den Regeln verankerten Nominierungen, was Sender und Produktionsfirma zum Einschreiten veranlasste: „Die Pioniere sahen sich nicht in der Lage, dieses Dilemma in ihrer Gemeinschaft selbständig zu lösen. Das hat uns veranlasst, ein Produktionsmeeting mit den Pionieren einzuberufen“, hieß es in der Stellungnahme von Sat.1. Mitarbeiter der Produktion seien dafür in die Scheune zu den Pionieren gekommen, um zu versuchen, bei der Lösung der festgefahrenen Situation zu helfen.
Was genau dort besprochen wurde, sollte diesmal aber nicht an die Öffentlichkeit dringen. Daher wurden die kostenpflichtigen „Newtopia“-Livestreams vorsorglich abgeschaltet. Seit Dienstagabend gegen 21.30 Uhr bleibt der Bildschirm bei all denjenigen schwarz, die extra Geld dafür ausgeben, um „Newtopia“ rund um die Uhr verfolgen zu können. Warum ist nun klar: Niemand sollte das nächtliche Meeting live verfolgen können und auf etwaige Beeinflussungen aufmerksam werden, wie es vor zwei Wochen der Fall war. Sat.1 bat in seiner Stellungnahme nur um Verständnis, „dass wir dieses Gespräch nicht zeigen konnten“. Die Livestreams sollen nun so schnell wie möglich wieder on Air sein.
Mitte April war erstmals ein geheimes Meeting zwischen der Produktionsfirma Talpa und den Kandidaten publik geworden. Eine Producerin der Show war des Nachts in die Scheune gekommen, um mit den Pionieren über das weitere Vorgehen bei „Newtopia“ zu sprechen. Herausgekommen war die Aktion über die 360 Grad Kamera, die die Besprechung live ins Internet übertragen hat. Aus diesem Fehler hat Sat.1 nun offenbar gelernt, immerhin wurden die Livestreams nun vorsorglich abgeschaltet.
Die einst so strahlend aufgebaute Fassade von „Newtopia“ bekommt dabei weitere Risse. Eigentlich sollten sich die Kandidaten nur an die Regeln halten, die sie sich selbst schaffen. Der neuerliche Eingriff von Sat.1 zeigt nun aber, dass der Sender – und auch Talpa – doch stärker die Strippen in der Hand zu halten versuchen, als sie dem Zuschauer glauben machen wollen. [fm]
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