Von Fernsehen werden Kinder dick und dumm. Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig. Eine Diplom-Pädagogin gab jetzt zumindest teilweise Entwarnung. Etwa 20 Minuten am Tag seien für Kinder im Vorschulalter nicht schädlich.
Die Pädagogin Daniela Naraghi erklärte in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Eltern“, dass Kinder ab dem zweiten und dritten Lebensjahr Interesse an kleineren Geschichten entwickeln. Daher könnten sie auch kindgerechten Sendung auf dem Bildschirm folgen. Auch hier gelte, Eltern sollten sich mit vor den Fernseher setzen und mit dem Kind über das Gesehene sprechen. Mehr als 20 Minuten hält die Expertin ebenfalls nicht für ratsam, weil die Aufmerksamkeit im Vorschulalter bei längerem TV-Konsum nachlasse.
Babys gehörten jedoch trotzdem nicht vor den Fernseher, erklärte Naraghi weiter. Die Pädagogin riet von speziellen Spartensendern wie Bébé TV tendenziell ab. Säuglinge lernten eher durch Spielen, Entdecken und Kommunizieren. Das bedeute aber nicht, dass die Mutter beim Stillen nicht ihre Lieblingsserie schauen dürfe.
Positiver wertete Naraghi die Videotelefonie. Anders als beim Fernsehen müssten die Kinder dabei nicht passiv bleiben. Sie könnten aktiv mit der Person auf dem Bildschirm kommunizieren. Auch wenn das den realen Besuch nicht ersetze, sei das auch für Kleinkinder eine schöne Erfahrung. [js]
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