Am Samstag startet der Kölner Privatsender RTL seine bereits im voraus viel diskutierte Casting-Show „DSDS Kids“, bei der erstmals Kinder vor die Jury rund um „DSDS“-Urgestein Dieter Bohlen treten. Experten warnen aber davor, Kinder die Sendung allein sehen zu lassen.
Demnach seien nicht nur die Folgen auf die minderjährigen Teilnehmer, die dem Druck von Jury und Medien ausgesetzt sind, abzuwägen, sondern auch die Folgen auf die jungen Zuschauer vor den TV-Bildschirmen müssten bedacht werden. „Denn wenn Gleichaltrige auf der Bühne stehen, fiebern Kinder noch mehr mit und es fällt ihnen schwer, sich zu distanzieren“, gaben Fachleute des Programmratgebers „Flimmo“ am Donnerstag zu bedenken. „Das Problematische an Castingshows ist, dass mit Träumen und Emotionen gespielt wird.“
Deswegen sollten Eltern ihren Kindern das Geschehen auf dem Fernseher erklären und es für sie einordnen. Sie sollten darauf achten, dass die Kinder „keine falschen Vorstellungen von Ruhm, einer Sängerkarriere oder einem Fernsehauftritt bekommen“, hieß es weiter.
Bei „DSDS Kids“ stellen sich 30 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren mit jeweils einem Lied in drei aufgezeichneten Shows dem Votum der Zuschauer. Die besten neun kommen ins Finale am 25. Mai. In der Jury sitzen Dieter Bohlen, Michelle Hunziker und Dana Schweiger, aber nur die Zuschauer bestimmen, welches Kind weiterkommt. Vorher hatten sich mehr als 38 000 Kinder bei offenen Castings beworben.
„Flimmo“ ist eine Programmzeitschrift für Eltern, in der das aktuelle Fernsehprogramm mit Blick auf die Eignung für Kinder von 3 bis 13 Jahren vorgestellt wird. Hinter dem Projekt steht der Münchner Verein Programmberatung für Eltern e.V., dem die Landesmedienanstalten und das das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) angehören. [dpa/fm]
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