Ex-„Soko“-Kommissar Klaus: Wieder mal ein Schurke sein

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Er war einer der dienstältesten TV-Kommissare Deutschlands: Vor drei Jahren nahm Wilfried Klaus nach 30 Jahren bei der „Soko 5113“ seinen Hut. Jetzt wird er 70 Jahre alt – und möchte mal wieder den Schurken spielen.

Als Hauptkommissar Horst Schickl bei der „Soko 5113“ schickte er 30 Jahre lang Mörder hinter Gitter und ließ Drogenbanden hochgehen: An diesem Freitag (8. Juli) wird Wilfried Klaus 70 Jahre alt – doch von echtem Ruhestand kann keine Rede sein. Klaus reist mit seiner Frau um die Welt, plant Ausstellungen mit seinen Bildern und liebäugelt auch noch immer mit der ein oder anderen Filmrolle.
 
„Ich würde ganz gerne wieder spielen“, sagt Klaus im Gespräch. Doch es fehle noch das richtige Angebot. Den Kommissar will der Schauspieler aber nicht mehr geben. „Ich würde lieber was ganz anderes machen als Krimis – und wenn doch, dann nur auf der Gegenseite“.
 
Erfahrung als TV-Bösewicht hat Klaus durchaus schon gemacht. An der Seite von Verona Pooth – früher Feldbusch – geriet er bei den „Rosenheim-Cops“ im vergangenen Jahr unter Mordverdacht. Wilfried Klaus versuchte sich hier als Pooths Butler Arthur.
 
Diese Ausflüge auf den Bildschirm sind seit 2008 jedoch nur noch Stippvisiten. Eigentlich zog Wilfried Klaus sich damals nach 394 Folgen „Soko“ von der Schauspielerei zurück. Und von einer Rolle, von der man ihn schon fast nicht mehr trennen konnte.
 
1978 übernahm Klaus die Rolle des Ermittlers Schickl. Er beschrieb seine Figur stets als „bürgerlichen, biederen, sehr disziplinierten, aber auch humorvollen Beamten“, mit dem er höchstens den Humor gemeinsam habe.

Im wahren Leben wollte Klaus nie Polizist werden, auch wenn ihm das Umfeld von Geburt an vertraut war. 1941 wurde er auf dem Gelände der Strafanstalt in Bernau am Chiemsee geboren. Sein Vater war Vollzugsbeamter, seine Mutter Kunstlehrerin.
 
Von 1960 bis 1966 spielte er am Münchner Volkstheater, später auch auf anderen Bühnen der bayerischen Landeshauptstadt. Seine Mutter hat ihm vermutlich die Liebe zur Kunst vererbt. In jeder freien Minute malt Wilfried Klaus: Porträts, Landschaften oder Tiere. „Meine Mutter war eine lebenslang begleitende Privatlehrerin. Ich konnte sie immer fragen, wie man dies macht oder wie das geht“.
 
Mehrere Ausstellungen hat er mit seinen Bildern schon bestückt. Im November steht die nächste Schau an. Zu sehen sind dann Bilder von den Reisen, die Klaus zusammen mit seiner Frau gemacht hat – etwa aus Jordanien und Ägypten. „Damit bin ich zurzeit wirklich ziemlich gut beschäftigt“, sagt er.
 
Die Reisen waren während seiner Zeit als Schauspieler immer sein großer Traum. Es fehlte nur stets die Zeit dafür. Die hat er jetzt – genauso wie für die Gartenarbeit.
 
In der Nähe von Bad Füssing in Niederbayern besitzt das Ehepaar ein altes Bauernhaus. Im Dachgeschoss hat sich Klaus ein Atelier eingerichtet. Wenn er nicht malt, arbeitet er gern im großen Garten – oder trifft sich mit seinen Kindern und Enkeln.
 
Mit ihnen wird er auch seinen 70. Geburtstag feiern. „Ein großes Fest gibt es nicht“, verrät er. „Wir feiern eher ganz gemütlich im kleinen Kreis in München.“[Catherine Simon]

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