Ohne Moderator Thomas Gottschalk sollte das ZDF die Fernsehshow „Wetten, dass …?“ besser ganz absetzen, rät der österreichische TV-Unternehmer Helmut Thoma in einem aktuellen Interview ganz nonchalant.
„Das Vernünftigste wäre, wenn man die Sendung streichen würde“, sagt der ehemalige RTL-Chef in einem am Dienstagabend vorab veröffentlichten Interview mit der Musikzeitschrift „Rolling Stone“ (September-Ausgabe). „Alles hat ein Ende. Die Sendung hat die Substanz verloren. Das findet man alles bei Castingshows oder bei allen möglichen anderen Sendungen“, gab sich Thoma gewohnt kritisch.
Nach der „Wetten, dass …?“-Ausgabe vom 3. Dezember 2011 wird Gottschalk die Leitung der Sendung abgeben. Mitte 2012 soll der Neustart mit einem neuen Moderator stattfinden, dessen Namen das ZDF jedoch noch nicht bekanntgegeben hat. Im „Rolling Stone“-Interview nennt Thoma Stefan Raab als seinen persönlichen Favoriten für den Posten. „Das wäre zumindest ein Gegenprogramm. Der könnte selber mitwetten und sich physisch einbringen mit seinen Spielen. Der könnte das verändern“. Als Favoriten des ZDF gelten allerdings Jörg Pilawa und Hape Kerkeling (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Auch Thomas Gottschalks Pläne, ab Januar 2012 in der ARD eine tägliche Talkshow zu moderieren, sieht der 72-jährige Thoma kritisch. „Wissen Sie, wie alt Gottschalk ist? Der ist 61. Ich verbiete mir zu sagen: Das wird nix. Ich glaube nicht, dass Gottschalk reüssieren wird, aber wir werden sehen“, sagt der TV-Manager. „Es ist einen Versuch wert, aber gegen eine gute Serie wird er sich schwer tun. Gottschalk braucht eine richtige Sendung“.
Thoma selbst plant derzeit seine Rückkehr auf die deutsche Fernsehbühne. Gemeinsam mit dem früheren NBC-Europe-Geschäftsführer Helmut Keiser will er mit einem Rahmenprogramm für regionale Fernsehsender unter dem Arbeitstitel „Volks-TV“ zur „merkbaren dritten Kraft im deutschen Privatfernsehen“ werden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]
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