Dreijährige Schönheitsköniginnen, Sarah Palin und Motorradbastler: Die Reality-TV-Zuschauer in den Vereinigten Staaten sind einiges gewöhnt. Jetzt will der Discovery-Spartensender TLC seine Zuschauer am Leben muslimischer Familien teilhaben lassen.
Von Herbst an würden fünf Familien aus Dearborn, einem Vorort von Detroit in Michigan, ständig mit der Kamera begleitet, kündigte der ehemalige Learning Channel am Dienstag an. Dearborn gilt als Hauptstadt der Muslime in den USA. Der Zuschauer werde „eingeladen in eine Welt, die er anders kaum erfahren“ könne, sagte TLC-Managerin Amy Winter bei der Vorstellung des Projekts.
„Über diese Familien und ihre Erfahrungen wollen wir zeigen, wie die Muslime ihre Werte und Traditionen mit dem täglichen Leben in Amerika in Einklang bringen“, so Winter weiter. TLC, das sich thematisch „Family, Home, Style and Cooking“ auf die Fahnen geschrieben hat, versprach einen „Blick in das Innerste, aber mit Sorgfalt und Mitgefühl“.
Das ist bei dem Sender nicht unbedingt Standard. TLC zeigt gleich eine Reihe der bei den Sendern wegen billiger Kosten und hoher Quoten beliebten Reality-Shows. Der Stress von Bräuten oder werdenden Müttern, die monatelang nichts von ihrer Schwangerschaft ahnten, wird ebenso ständig von der Kamera festgehalten wie das tägliche Chaos bei einer Mutter von Achtlingen.
Momentan besonders beliebt: „Toddlers & Tiaras“ („Kleinkinder und Krönchen“). Dabei werden zwei-, dreijährige Mädchen – und manchmal sogar Jungen – gezeigt, die von ihren ehrgeizigen Müttern für Kinder-Misswahlen gedrillt werden – inklusive künstlicher Sonnenbräune per Spritzpistole und Gebissschiene für die lückenhaften Milchzahnmünder. Auch eine Großfamilie wird unter dem Titel „19 And Counting“ auf dem Sender dokumentiert, ein kleinwüchsiges Paar als „The Little Couple“ vorgeführt.
[ar/dpa]
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