Berlin – Der Satellitenbetreiber Eutelsat überträgt über seine Satelliten 55 in Europa empfangbare HDTV-Kanäle.
Diese Zahl nannte Eutelsat-Chef Guiliano Beretta in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ (Onlineausgabe). Das seien „rund die Hälfte aller in Europa von verschiedenen Satellitensystemen übertragenen HDTV-Sender“. Nach Berettas Darstellung sind die TV-Anstalten auf dem Kontinent in der Lage, Sendungen in HD-Qualität zu produzieren, denn die Technik stehe dafür von der Produktion bis zur Übertragung zur Verfügung, und das „lückenlos“.
Als europäische Länder mit HDTV-Angeboten nannte der Eutelsat-Chef Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien, Russland, Ungarn, Rumänien und die Ukraine.
Nach Einschätzung des Managers wird sich HDTV auch in Westeuropa gut entwickeln, obwohl Eutelsat die allgemeine Entwicklung bisher anders einschätzte. „In Osteuropa hat sich HDTV besonders schnell entwickelt, weil es dort nicht bereits so viele digitale TV-Angebote wie in Westeuropa gibt“, sagte Beretta der „Welt“. Die treibenden Kräfte in Westeuropa seien in erster Line Offline-Medien, die die neue Technologie in die Haushalte bringen, zudem Videospiele und Filme im Blue-Ray-Format.
Einer Beschleunigung der Einführung des hochauflösenden Fernsehens auf der Basis des heutigen technischen Standards MPEG-2 erteilte Beretta eine Absage. Zwar ließe sich HDTV auch per MPEG-2 verbreiten, doch benötige diese Technik deutlich mehr Bandbreite als neuere Methoden zur Datenkompression. „Es sind rund fünf Mal mehr Daten als bei einem heutigen TV-Programm. Dies macht MPEG-2 für Sender wesentlich teurer. Die einzig wirtschaftlich sinnvolle Lösung ist der neue Standard MPEG-4, der nur doppelt soviel Bandbreite benötigt, wie ein normaler Kanal“, sagte Berreta der Zeitung. [mg]
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