Zu Ostern trumpft der öffentlich-rechtliche Sender mit einer Doppelfolge der ARD-Erfolgsserie „Tatort“ auf. Erstmals nach zwölf Jahren gehen die Leipziger und die Kölner Kommissare wieder gemeinsam auf Verbrecherjagd.
Schon einmal hat die Teamarbeit zwischen den Kommissaren des MDR und des WDR hervorragend funktioniert. Nun bedienen sich die „Tatort“-Macher erneut dieser Kombination und schicken das Quartet wieder gemeinsam in die Spur. Das Wiedersehen nach über zehn Jahren ist aber nicht die einzige Besonderheit, mit der der neueste „Tatort“ aufwartet. Nach mittlerweile vier Jahrzehnten ist es die allererste Doppelfolge in der Geschichte der ZDF-Krimireihe. Jeweils 20.15 Uhr am Ostersonntag (8. April) und Ostermontag (9. April) zeigt die ARD die beiden Folgen „Kinderland“ und „Ihr Kinderlein kommet“.
Ihr Fall führt die Kommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) diesmal ins Milieu der Straßenkinder und Kinderprostituierten. Das Straßenmädchen Lisa wird ermordet. Sie wurde erwürgt und sie war in der fünften Woche schwanger. Die Ausreißerin Anna aus Torgau hat „mit ihr abgehangen“ wie Jugendliche das nennen. Das Schicksal von Anna ist es, das in beiden Streifen eine zentrale Rolle spielt.
In Köln findet ein Liebespaar eine Leiche im Rhein. Die junge Sarah wurde vergewaltigt und erwürgt. Sie ging in Leipzig auf den Kinderstrich, wie die Kommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) herausfinden. Keine Frage für das Duo: Sie machen sich auf den Weg nach Sachsen. Allerdings ohne ihre dortigen Kollegen zu informieren. Das führt zu Rangeleien, und Ballauf findet sich in einer Polizeizelle wieder. Doch dann zieht das Fernseh-Quartett an einem Strang.
Während Saalfeld und Keppler in Leipzig den Mörder der Schwangeren Lisa entlarven, werden in Köln weitere Mädchenleichen aus dem Rhein gezogen. Ist hier ein kranker Serienmörder unterwegs? Ist die ausgerissene Anna in seinen Händen? Saalfeld und Keppler eilen nach Köln. Als Eva Saalfeld im Alleingang einer neuen Spur nachgeht, begibt sie sich, ohne es zu ahnen, in eine tödliche Gefahr.
Es bedarf einiger Konstruktion, um die Handlung zwischen Leipzig und Köln zu verweben. Klammer für beide Folgen ist das Problem der Straßenkinder und der verschwundenen Kinder. Herausgekommen ist eine Doppelfolge, deren Handlung im zweiten Teil immer mehr Fahrt aufnimmt. Bis zum dramatischen Finale erlebt der Zuschauer Hochspannung pur. Das Drehbuch schrieb Jürgen Werner. Regie führte von Thomas Jauch.
Behrendt und Bär drehen nicht das erste Mal eine „Tatort“-Folge in Leipzig. Bereits 2000 („Quartett in Leipzig“) und 2002 („Rückspiel“) brachte die ARD jeweils einen Film mit den Kommissaren aus Köln und Leipzig. In Sachsen ermittelten damals noch die Kommissare Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kain (Bernd Michael Lade). Diesmal ist eine attraktive Frau mit im Boot. Dass Kommissar Schenk ganz offensichtlich sehr schnell eine kollegiale Schwäche für Eva Saalfeld entwickelt hat, die auch erwidert wird, bietet ihren jeweiligen Pendants allerlei Anlass für Spöttereien und Eifersüchteleien.
[Gitta Keil/fm]
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