Nach langen Vorreden war es nun soweit: Am Sonntagabend musste RTL erstmals beweisen, dass der Sender der Übertragung eines EM-Quali-Spiels der DFB-Elf gewachsen ist. Zumindest aus Quoten-Sicht ist den Kölnern das gelungen: Mehr als 11,5 Millionen schalteten in der Spitze ein.
Feuerprobe für RTL: Nachdem sich der Kölner Privatsender im vergangenen Jahr die TV-Rechte an den Spielen der DFB-Elf geschnappt hat, galt es am Sonntagabend nun zu beweisen, dass RTL der Aufgabe auch gewachsen ist. Für die frischgebackenen Weltmeister stand dabei das erste EM-Quali-Spiel gegen Schottland auf dem Programm – und das Interesse war groß. Ganze 9,98 Millionen Interessenten ab drei Jahren ließen sich nicht entgehen wie RTL sich bei seinem Fußball-Comeback schlug, die Quote erreichte 28,6 Prozent. In der zweiten Halbzeit legte die Zitterpartie der deutschen Elf dann noch einmal ein ganzes Stück zu: 11,71 Millionen Zuschauer verfolgten das Ende der Partie und bescherten den Kölnern damit traumhafte 39,7 Prozent Marktanteil. Auch in der Zielgruppe sah die Bilanz entsprechend gut aus: Bis zu 4,47 Millionen Werberelevante schalteten ein und hievten die Quote auf 37,6 Prozent.
Bei der Vorberichterstattung sah es allerdings noch deutlich düsterer aus. Die Doku „Deutschland im Fußball-Fieber“ kam direkt nach den Hauptnachrichten nur auf 1,95 Millionen Zuschauer aus der Zielgruppe und 11,6 Prozent Sehbeteiligung. Beim Gesamtpublikum waren nicht mehr als 8,5 Prozent drin. Der eigentliche Countdown zum Spiel kam ab 19.45 Uhr dann immerhin schon auf 10,3 Prozent bei 2,89 Millionen Fußball-Fans ab drei Jahren, lag aber immernoch deutlich unter dem Senderschnitt und den Erwartungen. In der Zielgruppe standen zu dieser Zeit 13,5 Prozent und 1,35 Millionen zu Buche. Wirkliche Fußball-Stimmung kam letztlich erst ab 20.30 Uhr auf. 6,60 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ließen sich die letzte viertel Stunde vor Anpfiff nicht entgehen, die Quote kletterte auf 20,1 Prozent hinauf.
Sportlich geprägt war das RTL-Programm am Sonntag aber schon am Nachmittag, denn die Formel 1 machte im italienischen Monza halt. Das Rennen verfolgten ab 14.00 Uhr 4,06 Millionen Motorsport-Fans, die Sehbeteiligung lag bei 30,2 Prozent. Bei den Jüngeren standen 24,0 Prozent bei 1,22 Millionen Zuschauern zu Buche.
Angesichts der Dominanz des runden Leders hatte es die Konkurrenz am Sonntag schwer. Selbst der „Tatort“ musste Einbußen hinnehmen, konnte sich am Ende aber doch noch gut gegen den Fußball-Reigen auf RTL behaupten. 6,27 Millionen Krimi-Fans schalteten den neuen Fall aus der Schweiz ein, die Quote für die ARD lag bei guten 18,6 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe waren immerhin 1,73 Millionen und 13,3 Prozent drin. Das ZDF versuchte sich dagegen an dem Spielfilm „Ein Sommer in den Bergen“, der ab 20.15 Uhr auf insgesamt 4,56 Millionen Zuschauer ab drei Jahren kam. Die Sehbeteiligung lag bei 13,5 Prozent.
Regelrecht unter ging daneben die Komödie „Freunde mit gewissen Vorzügen“, die bei ProSieben zur besten Sendezeit über die Bildschirme flimmerte. Mehr als 6,1 Prozent waren bei nur 1,97 Millionen Interessenten ab drei Jahren nicht drin. Der Großteil von diesem kam allerdings aus der werberelevanten Zielgruppe, wodurch ProSieben hier 13,3 Prozent Marktanteil verbuchen konnte. Konkret schalteten 1,63 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren ein. Im Anschluss zeigte der Privatsender noch „Abraham Lincoln: Vampirjäger“, den sich 0,95 Millionen Werberelavante nicht entgehen ließen. Die Quote lag bei 16,5 Prozent.
Der Schwestersender Sat.1 machte dagegen keine Experimente und setzte am Sonntagabend wieder auf seinen gewohnten Pack aus Krimi-Serien. „Navy CIS“ erreichte dabei mit 2,77 Millionen Zuschauern aus dem Gesamtpublikum und 8,9 Prozent die besten Werte des Abends für Sat.1. „Navy CIS: L.A.“ kam im Anschluss noch auf 2,27 Millionen und 6,9 Prozent. In der Zielgruppe erreichte beide Formate mit 12,1 und 10,0 Prozent den zweistelligen Bereich. [fm]
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