Ein Stromausfall im internationalen Fernsehzentrum der Fußball-Europameisterschaft in Wien (IBC) hat am Mittwochabend europaweit die Übertragung des Halbfinalspiels zwischen der Türkei und Deutschland beeinträchtigt.
In der zweiten Halbzeit der Partie brach die Übertragung aus dem Baseler St. Jakob-Park nach Angaben des ZDF für zunächst sechs Minuten und zehn Sekunden zusammen.
Bei einem zweiten Stromausfall in Wien war eine Fortsetzung der Fußballübertragung laut ZDF über das IBC in Wien endgültig unmöglich geworden. Das ZDF schaltete deshalb das Übertragungssignal des Schweizer Fernsehens (SF) auf, das zu dieser Zeit als einziges noch verfügbar war. Das ZDF war nach eigenen Angaben durch das schnelle Umschalten in der Lage, alle Tore zu zeigen. In der Zwischenzeit hatte Live-Kommentator Béla Réthy die Zuschauer per Telefonleitung über das Spielgeschehehn auf dem Laufenden gehalten. Dies erklärt einen Zeitversatz zwischen Bild und Ton in Deutschland.
Das Schweizer Fernsehen hat eine vom Stromausfall nicht betroffene Glasfaser-Direktverbindung zum Baseler Stadion. Alle anderen Fernsehstationen in Europa sind verpflichtet, das offizielle Fernsehsignal der UEFA aus dem IBC in Wien zu verwenden. ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz bezeichnete die europaweite Störung gegenüber dem ZDF-Onlineangebot als die „ärgerlichste anzunehmende Panne“, die gegen Ende des weltweit übertragenen Fußballturniers denkbar ist.
Die grundsätzliche Verpflichtung aller Fernsehstationen auf das einheitliche Fernsehsignal der europäischen Fußballunion habe ausgerechnet bei der Live-Übertragung des Halbfinalspiels der deutschen Mannschaft gegen die Türkei seine entscheidende technische Achillesferse offenbart. Gruschwitz: „Darüber wird noch zu reden sein“. [fp]
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