„Einsatz in Hamburg“: Abschied von „Sexy Cora“ in ZDF-Krimi

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die Boulevardpresse verfolgte das Leben und Sterben von Pornostar „Sexy Cora“ zu Jahresbeginn auf Schritt und Tritt. Die junge Frau setzte ihren Fuß zwei Mal auch in die seriöse Filmbranche. Das ZDF zeigt an diesem Samstagabend einen Krimi, in dem sie sich selbst spielt.

Im Januar dieses Jahres starb die erst 23-jährige Carolin Wosnitza. Die Pornodarstellerin, die in den Medien „Sexy Cora“ genannt wurde, wollte sich zum fünften Mal ihre Brust vergrößern lassen. Bei der Operation kam es zum Herzstillstand, einige Tage später war sie tot. Einem Teil des TV-Publikums war „Sexy Cora“ aus der RTL2-Containershow „Big Brother“ ein Begriff.
 
Dabei war „Sexy Cora“ auf dem besten Weg, sich auch außerhalb des Pornogeschäfts ins Spiel zu bringen. In dem Kinofilm „Gegengerade“, der im Fan-Umfeld des Hamburger Profivereins FC St. Pauli spielt und im März in die Lichtspielhäuser kam, trat die Blondine bereits in einer Nebenrolle auf. Jetzt zeigt das ZDF an diesem Samstag (20.15 Uhr) den vor einem Jahr entstandenen Krimi „Der Tote an der Elbe“ mit Ermittlerin Jenny Berlin (Aglaia Szyszkowitz) – und mit Wosnitza.
 
Wosnitza spielt sich selbst: Eine Pornodarstellerin, die sich neben ihrem Produzenten Rolf Bernstein (Gustav Peter Wöhler) auf dem Sofa im Studio räkelt. Beide geraten in die Ermittlungen der Kripo, die den Mörder des Privatdetektivs Werner Zarkowski (Mario Pokatzky) sucht, der gegenüber von Bernsteins Pornostudio sein Büro hatte. „Sexy Cora“ haucht dem Kommissar Brehm (Rainer Strecker) ins Ohr, dass sie auch gerne mal „was mit der Polizei“ machen wolle.

Brehm, obgleich gerade in seine Marie verliebt, kommt gehörig ins Schwitzen, während Coras Chef und Manager sein Business als „Erwachsenen-Entertainment“ preist. Man habe gerade am heutigen Tage eine „Tagesteilnehmerszene“ gedreht. Die Polizisten kommen auf eine Idee: Der Mörder Zarkowskis muss beim Pornodreh gefilmt worden sein, zumal Produzent Bernstein den Detektiv in Verdacht hatte, als Spanner mit Fotoapparat an der Fensterscheibe gehangen zu haben. Deswegen hatte Bernstein seine Kameras in die Gegenrichtung gestellt, um den Spanner wiederum zu stellen.
 
Brehm und Kollege Wolfer (Hannes Hellmann) müssen also stundenlang Pornomaterial sichten, in dem „Sexy Cora“ im Duett mit ihrem Mann, Tim Wosnitza, zu sehen ist. Die Spur führt Jenny Berlin gleichzeitig zur ehrenwerten Hamburger Juweliersfamilie Coosen. Der Tote hatte an die Windschutzscheibe des Opfer-Autos die liegende Acht als Markenzeichen der Coosens geschmiert – mit seinem eigenen Blut. In einem Gespräch mit dem Patriarchen Bernhard Coosen (Richard Vogler) erfährt Jenny Berlin, dass der alte Herr seinen Schwiegersohn in spe, Kai Jensen (Max Urlacher) verdächtigt, künstliche Edelsteine zu importieren und damit sein Geschäft zu zerstören. Liegt hier der Schlüssel zur Lösung?
 
Der Krimi „Der Tote an der Elbe“ ist der 14. Film mit der 43-jährigen Szyszkowitz als ZDF-Kommissarin. Die ersten vier Stück wurden unter dem Titel „Jenny Berlin“ gedreht, dann – weil der Ermittlername „Berlin“ nicht in die Hansestadt passt – als „Einsatz in Hamburg“. In diesem Jahr ist nur einer im Programm, für das nächste wohl auch nur einer. In einer Nebenrolle, als Sohn des Firmeneigners, tritt David Rott auf, der demnächst in der ARD in der Lebensgeschichte von Udo Jürgens („Der Mann mit dem Fagott“) als Hauptdarsteller zu sehen ist. [Carsten Rave]

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