Hochkarätiger Freitag-Filmabend mit Dustin Hoffman und Liefers‘ Honecker-Streifen

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Dustin Hoffman in "Papillon"
Bild: ZDF / ARD Degeto

Diesen Freitag läuft auf 3sat ein hochkarätiges Filmduett: Zunächst gibt es Jan-Josef Liefers‘ „Honecker und der Pastor“ und dann noch „Papillon“ mit Steve McQueen und Dustin Hoffman.

Bürgermeister Uwe Holmer führt mit seiner Familie ein ruhiges Leben als Pastor. Mit der Ruhe ist es vorbei, als 1990 der gestürzte DDR-Chef Erich Honecker und seine Frau im Pfarrhaus um Asyl bitten.

Es ist Margot Honecker, die als erste die Sprache wiederfindet. Mit ihrem Mann Erich und einem eisernen Lächeln steht sie vor der Tür der Pastorenfamilie Holmer in Lobetal nordöstlich von Berlin. Die Familie hat zugesagt, das einst mächtigste Paar der DDR aufzunehmen. Aber nun sind Pastor Uwe Holmer und seine Frau doch in einer Art Schockstarre. „Dürfen wir reinkommen?“, fragt schließlich Margot Honecker. Sie dürfen, auch wenn es schwerfällt.

So stellt „Tatort“-Star Jan Josef Liefers als Regisseur des Films „Honecker und der Pastor“ am Freitag (9. August, 20.15 Uhr) auf 3sat den Beginn dieser schicksalhaften Symbiose dar, die die Honeckers Anfang 1990 für zehn Wochen mit den Holmers verband. Es ist eine Wiederholung aus dem Jahr 2022.

Ein Ex-Staatschef ohne Wohnung

Honecker (Edgar Selge, l.) und Holmer (Hans-Uwe Bauer, r.) spazieren am See entlang. © ZDF/Conny Klein

Erich Honecker – im Film dargestellt von Edgar Selge – hatte im Oktober 1989 alle Ämter als Staats- und Parteichef verloren und gerade eine Krebsoperation hinter sich. Margot Honecker (Barbara Schnitzler), jahrzehntelang Volksbildungsministerin, war ihren Posten ebenfalls los. Nach Auflösung der Funktionärssiedlung Wandlitz hatten sie keine Wohnung. Also nahm Pastor Holmer (Hans-Uwe Bauer) sie auf Bitten der Kirchenleitung auf.

Es war eine Art selbst auferlegte Prüfung seiner christlichen Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Denn die Pastorenfamilie mit zehn Kindern hatte selbst unter Repressionen gelitten. Keines der Kinder durfte zu DDR-Zeiten Abitur machen, weil sie sich FDJ und Jugendweihe entzogen.

Kult-Klassiker „Papillon“ nach „Honecker und der Pastor“

Marseille 1930: Etwa 100 Gefangene werden in die Strafkolonie Guayana deportiert. Unter ihnen der von Steve McQueen verkörperte Henri Charrière – auf seiner Brust ein Schmetterling-Tattoo, das Zeichen für Freiheit. Um zu fliehen, freundet er sich mit dem Betrüger Louis Dega (Dustin Hofman) an. Zu sehen ab 22.25 Uhr ebenfalls auf 3sat, nach einer kurzen Nachrichtenpause (ZiB, 22 Uhr).

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Nach einem gescheiterten Fluchtversuch schmachtet Henri Charrière alias Papillon (Steve McQueen) jahrelang in finsterer Einzelhaft. © ZDF/ARD Degeto

Oscarpreisträger Franklin J. Schaffner („Patton – Rebell in Uniform“) inszenierte den großen Publikumserfolg der 1970er-Jahre nach dem autobiografischen Roman von Henri Charrière. Der bildgewaltige Gefangenenfilm geißelt die unmenschlichen Haftbedingungen in der französischen Strafkolonie Guyana. Von Mitte des 19. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein lebten dort mehrere Zehntausend abgeschobene Kriminelle unter Bedingungen, die mit sibirischen Arbeitslagern vergleichbar sind. Steve McQueen als unbeugsamer Ausbrecher und Dustin Hoffman in der Rolle des Gebrochenen, der sich mit der Unfreiheit arrangiert, überzeugen durch glänzende Darstellerleistungen.

Mit Material der dpa

Bildquelle:

  • df-papillon: ZDF
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